Heute besprechen wir das Buch Zuhause in der ganzen Welt von Christel Klemenjak, erschienen beim Verlag Europa Buch. Wir präsentieren hier ein Interview mit der Autorin des Buches, um die persönlichen Aspekte und die wichtigsten Erfahrungen zu verdeutlichen, die in diesem Text verdichtet sind. Wir besprechen auch die wichtigsten Themen, die die Autorin im Laufe ihres Schreibens anspricht und die sie mit ihren Leserinnen und Lesern teilen möchte.
Zuhause in der ganzen Welt von Christel Klemenjak, erschienen beim Verlag Europa Buch, handelt von den vielfältigen Erinnerungen an 38 alternativer Reisen, die die Autorin und ihr Mann gemacht haben.
Menschen aus der USA, Australien, Island und vielen anderen Ländern verbringen ihren Urlaub im Haus der Familie Klemenjak, während sich diese in deren Heim wie zu Hause fühlen. So sind wunderbare und lang-jährige Freundschaften entstanden. Das mehrwöchige „Leben wie Einheimische“ war immer ein großartiges, oft auch spannendes Erlebnis und eine außergewöhnliche Gelegenheit, neue Kulturen und Lebensweisen kennenzulernen und herzliche Gastfreundschaft zu genießen.
Welche Themen und Inhalte werden von Ihnen in dem Buch angesprochen?
Mein Mann und ich haben fast 40 Jahre durch weltweite Haus- und Wohnungstausche alternative Reisen fernab vom Massentourismus genossen. In diesem Buch halte ich meine Erinnerungen an lustige, spannende, aber auch informative Erlebnisse, auch mit unseren Tauschpartnern und deren Nachbarn, Familien und Freunden fest. So haben wir unsere Zeit nicht, wie sonst in Urlauben üblich, mit anderen Urlaubern verbracht, sondern mit Einheimischen. Wir haben mit ihnen Touren unternommen, die in keinem Reiseführer stehen, sind in deren Stammrestaurants essen gegangen und haben mit ihnen über Gott und die Welt diskutiert. Mit anderen Worten: wir haben uns nicht als Touristen gefühlt, sondern nahezu wie Einheimische gelebt. Ich zeige in diesem Buch, wie Gastfreundlichkeit international gepflegt wird, wie großzügig, unkompliziert und vertrauensvoll Tauschpartner miteinander umgehen. Da ich meine Erinnerungen 1983 mit einer Reise nach Long Beach bei Los Angeles beginne, zeigt das Buch auch, wie sehr sich das Wissen über andere Länder und die internationalen Kontakte durch die Globalisierung und Digitalisierung verändert haben.
Wer sollte dieses Buch unbedingt lesen? Was möchten Sie ihm oder ihr vermitteln?
Ich möchte niemanden zum Haus- oder Wohnungstausch überreden. Ich kenne viele Menschen, die das Buch gelesen haben, und ihr Haus nie jemand anderem für den Urlaub überlassen würden, die aber trotzdem unsere Reisen mit großem Vergnügen gelesen haben.
Davon abgesehen gibt es mehrere Gruppen, für die die Lektüre dieses Buches und die Idee des Haus- und Wohnungstausches besonders interessant ist.
– Menschen, die ein Land wirklich kennenlernen möchten, die nicht auf den ausgetretenen, von Reiseführern empfohlenen Pfaden laufen möchten und Menschen, die sich während ihrer Reisen nicht auf den Kontakt zu anderen Urlaubern beschränken möchten. Das gilt sowohl im In- wie auch im Ausland.
– Familien mit Kindern finden in einem Tauschhaus mit Garten oder einer kindergerechten Wohnung eine ideale Bleibe für ihren Urlaub. Wenn sie sich einen Tauschpartner mit Kindern aussuchen, finden sie eingerichtete Kinderzimmer mit Spielzeug vor, vielleicht sogar Spielkameraden in der Nachbarschaft. Die Kinder können sich völlig ungezwungen, wie zuhause, bewegen.
– Hauseigentümer müssen sich keine Sorgen machen, wenn sie ihr Haus für ein paar Wochen unbewohnt hinterlassen. Selbst der Garten wird in ihrer Abwesenheit gepflegt.
– Und last not least: alles wird teurer, besonders das Reisen. Haus- oder Wohnungstauscher können sogar mehrere Wochen kostenlos in einem ausgewählten Haus oder Apartment ihren Urlaub verbringen. Auch gemietete Objekte können getauscht werden, da die Tauschpartner als Gäste und nicht als Untermieter zu betrachten sind.
Was war Ihr Ziel beim Schreiben dieses Buches?
Ich habe nach Rückkehr von unseren Reisen natürlich unseren Freunden und Bekannten immer davon vorgeschwärmt. Viele von ihnen haben ja auch unsere Tauschpartner kennengelernt und gemeinsam einiges unternommen. Ihre Reaktion war immer „Schreib doch ein Buch darüber!“ Als die Corona Epidemie ausbrach, und wir geplante Reisen absagen mussten, habe ich über vergangene Reiseerlebnisse nachgedacht, zusammen mit meinem Mann Fotos und Videos angesehen. Ohne weitere Absichten habe ich dann angefangen, unsere Erinnerungen daran aufzuschreiben. Ich habe so die Reisen gedanklich noch einmal, und zwar sehr intensiv, erlebt. Ein preiswerte, umweltschonende Urlaubsform! – Dann habe ich angefangen, zu Ende geschriebene Reisen zwei guten Freunden zu mailen, die mich, sobald sie die Geschichte gelesen hatten, aufforderten, bald die nächste zu schicken. Eine angenehme Verpflichtung, weiterzuschreiben! Als sich der Leserkreis auf elf Personen erweitert hatte, der mir Mut machte, das Manuskript einem Verlag einzureichen, habe ich es wirklich getan. Eine kurze Antwort auf die Frage: ich hatte ursprünglich kein Ziel beim Schreiben des Buches, ich habe ganz einfach das Schreiben selbst genossen.
Wie würden Sie Ihren Schreibstil beschreiben und auf welche literarischen Modelle beziehen Sie sich?
Die Frage ist schwer zu beantworten. Meiner Deutschlehrerin waren meine Aufsätze immer viel zu kurz. Wenn meine Klassenkameradinnen (es waren wirklich nur Mädchen) sich sechs Stunden auf 10 – 12 Seiten zu einem Thema äußerten, hatte ich spätestens nach vier Stunden auf 5 – 6 Seiten m.E. alles Wissenswerte zu Papier gebracht. Dagegen wurde es in meinem Berufsleben sehr geschätzt, dass ich Geschehnisse und Fakten schnörkellos, kurz und bündig ausdrücken konnte.
Wenn jetzt mein Buch mit 510 Seiten vor mir liegt, sieht das nicht nach „kurz und bündig“ aus! Aber es beinhaltet immerhin die Beschreibung von 38 Reisen. Vielleicht hätte jemand anderes aus jeder Reise ein Buch gemacht.
Ich habe versucht, meine Leser nie zu langweilen. Habe den Text bis zuletzt immer wieder gekürzt. Mir ist es wichtiger, einmal ein Lächeln oder gar Lachen zu bewirken, vielleicht sogar Spannung zu schaffen, als mich mit detaillierten Beschreibungen zu beschäftigen. Auf literarische Modelle habe ich mich nicht bezogen, habe einfach so geschrieben, als würde ich unsere Erinnerungen guten Freunden erzählen.
Wie war Ihre Verlagserfahrung mit Europa Buch? Schreiben Sie derzeit an einem neuen Buch?
Nachdem ich viel Entmutigendes über Verlage gelesen und gehört hatte, war ich überglücklich, als der Europa Buch Verlag mir Anfängerin mit einem fairen Vertrag eine echte Chance gegeben hat. Alle Vertragspunkte wurden bis jetzt exakt eingehalten, die Mitarbeiter, die mich während der verschiedenen Phasen begleitet und beraten haben, Herr Dr. Finistrella tut es immer noch mit großem Engagement, waren und sind für mich immer erreichbar, freundlich und kompetent.
Nein, ich schreibe derzeit kein weiteres Buch, bin ehrlich gesagt auch noch ganz gut mit der Bewerbung meines ersten Werkes beschäftigt und versuche möglichst viele Lesungen zu machen. Jetzt ist alles noch viel zu spannend, um mich schon mit anderen Themen zu beschäftigen.
Wir danken der Autorin für die Beantwortung unserer Fragen und die Hilfe, den Text und die damit verbundenen Erfahrungen auf den Kern zu bringen. Zuhause in der ganzen Welt von Christel Klemenjak, erschienen beim Verlag Europa Buch, verdient es, aufmerksam gelesen zu werden, denn es gibt uns Hoffnung auf eine friedliche und glückliche Lebensgemeinschaft zwischen Menschen aus der ganzen Welt.