Heute besprechen wir das Buch Piccola Nuvola von Serena Ciechi, erschienen beim Verlag Europa Buch. Wir präsentieren hier ein Interview mit der Autorin des Buches, um die persönlichen Aspekte und die wichtigsten Erfahrungen zu verdeutlichen, die in diesem Text verdichtet sind. Wir besprechen auch die wichtigsten Themen, die die Autorin im Laufe ihres Schreibens anspricht und die sie mit ihren Leserinnen und Lesern teilen möchte.
Piccola Nuvola (Kleine Wolke) von Serena Ciechi, erschienen beim Verlag Europa Buch, lässt den Leser in eine Welt eintauchen, in der die Grenzen zwischen Traum und Wirklichkeit verschmelzen. In einer entseelten Gesellschaft, in welcher Grautöne überwiegen, und sich eine spürbare Leere ausbreitet, versucht die Protagonistin unerschütterlich, ihre Erinnerungen an die gemeinsamen farbenfrohen Momente und Emotionen festzuhalten. Die Sehnsucht nach der verlorenen Liebe enthüllt auch den tiefen Schmerz, der die Widersprüchlichkeit der komplexen Beziehung aufzeigt, welche von Liebe, Hass und unaufhörlichem Leid geprägt ist. Durch ihre malerische Bildsprache lässt die Autorin die Leser innehalten in einer Welt des Verlangens, der Liebe, des Loslassens, und dem verzweifelten Wunsch nach innerer Heilung. „Piccola Nuvola“ ist ein fesselndes Werk, welches die Leser dazu inspiriert, sich mit der Komplexität menschlicher Emotionen zu konfrontieren. Eine Hommage an die menschliche Seele, die trotz aller Erschöpfungsmomente die Hoffnung nie aufgibt.
Hier ist das Interview mit der Autorin: viel Spaß beim Lesen!
Welche Themen und Inhalte werden von Ihnen in dem Buch angesprochen?
Die heutige Menschheit ist geprägt durch eine Überflutung an Impulsen, wir bewegen uns in einer Scheinwelt und werden geblendet, verwechseln leider oft Fiktion mit Realität. Hier erschwert uns die Präsenz der sozialen Medien den Durchblick. Statt sich selbst als autonomes Individuum zu sehen, neigt man dazu die Identität anderer anzunehmen, da man sich an eine Illusion klammert und schlussendlich meistens daran zerbricht, wenn alles zerfällt. Die spürbare Unsicherheit und Fragilität der Menschheit verbreiten sich, viele irren durch den Alltag und verlieren sich im eigenen Leben, hin und hergerissen zwischen Träume, Wirklichkeit und tiefe Reue. Hauptthemen sind sicherlich die moderne Maskengesellschaft, die innere Leere, (leider) Tabuthemen wie psychische Gewalt, Alkoholismus, Drogenkonsum, innere Zwiespälte, Manipulation, Statussymbole, die Scheinwelt der sozialen Medien und deren Einfluss auf zwischenmenschliche Beziehungen und Kommunikation. Doch vor allem auch das sich – selbst Verstecken, hinter Maske und Bildschirm.
Wer sollte dieses Buch unbedingt lesen? Was möchten Sie ihm oder ihr vermitteln?
Menschen, die bereit sind in eine Welt einzutauchen, in welcher die Grenzen zwischen Wirklichkeit und Traum miteinander verschmelzen. Jene, die Zeit und Willen aufbringen, die Tiefe der Worte zu erkundigen und sich mit der Komplexität menschlicher Emotionen zu konfrontieren, zwischen den Zeilen zu lesen, tiefer zu reflektieren und abstrakt zu denken. Ich wünsche mir, dass sie sich auf die Folgen einlassen und Ihr Inneres dabei erschüttert, Unterdrücktes verarbeiten.
Die Maskengesellschaft treibt sich selbst in den Ruin, leere Hüllen sehen stumm dabei zu. Wir müssen wieder lernen zu fühlen, der Perfektionismus, das Schweigen und Verstecken sollen ein Ende haben.
Vielleicht kann einem oder dem anderem das Niederschreiben der Gedanken auf gleicher Weise helfen – mir hat es das Leben gerettet.
Mein Werk ist eine Hommage an die menschliche Seele, welche trotz aller Erschöpfungsmomente die Hoffnung nie aufgibt.
Was war Ihr Ziel beim Schreiben dieses Buches?
Mein Ziel war es mich selbst auszuschütten und alle Gedanken loszulassen, welche in meinem Kopf umherschwirrten und sich aufstauten. Schreiben ist wie eine Therapie für mich, ich kann still und offen kommunizieren, ohne dabei auf Schranken oder externen Einfluss zu stoßen, welche mich stumm schweigen. Papier und Stift haben für mich selbst enorme Wirkung, das Gewicht in meinem Kopf schwindet.
Somit verfolge ich im Akt des Schreibens selbst ein Ziel, unabhängig vom Buch.
Wie würden Sie Ihren Schreibstil beschreiben und auf welche literarischen Modelle beziehen Sie sich?
Sehr abstrakt, mystisch, bunt und kompakt. Hintergründe lassen sich verschwommen zwischen den Zeilen lesen, lange Beschreibungen wären überflüssig, daher Gedankenstriche und Absätze. Worte können den Gefühlen nicht gerecht werden, die Essenz liegt in der Tiefe. Konkrete Angaben sind nicht vorhanden, da ich viel Rahmen schaffen wollte, Wörter und Gedanken sollen herumschwirren, sich vermischen, so wie auch die Sinne. Durch das Schreiben habe ich mich selbst noch einmal besser kennengelernt, als ich merkte, dass ich die Sinnesreize nicht getrennt, sondern miteinander verknüpft wahrnehme, ich spüre Farben und sehe Töne, Synästhesie. Die Welt in meinem Inneren ist bunt, all die die Impulse, sie prasseln wie Regen auf mich ein und die Verarbeitung deren bewegt mich zum Schreiben, zum Loslassen. Mich selbst auszuschütten, bis es sich leichter anfühlt und ich mein Gleichgewicht, Ruhe gefunden habe. Es ist wundervoll, was das Schreiben mit einem selbst anstellen kann.
Wie war Ihre Verlagserfahrung mit Europa Buch? Schreiben Sie derzeit an einem neuen Buch?
Die Zusammenarbeit mit Europa Buch habe ich als sehr seriös, angenehm und positiv empfunden, stets war das Team zur Verfügung und zeigte sich bereitwillig auf meine Wünsche einzugehen. Das Lektorat war ein sehr spannender und wichtiger Teil des Projektes, da der Lektor einen durch den Prozess der Textbearbeitung, welcher oft nicht sehr leicht ist, begleitet. Man lernt hart Erarbeitetes zu verabschieden, Empfehlungen anzunehmen und alles zu hinterfragen.
Ich bin sehr dankbar, dass Europa Buch mir diese Chance gegeben hat und mich unter Ihren Autoren aufgenommen und mit offenen Armen empfangen hat. Gespannt auf alles, was uns auf diesem gemeinsamen Weg zukommen wird, gehe ich diesem neuen Abschnitt mit offenem Herzen und einem Lächeln entgegen.
Momentan entstehen kurze Satzfragmente für mein neues Buch, Idee und Titel stehen schon, ich freue mich sehr!
Wir danken der Autorin für die Beantwortung unserer Fragen und die Hilfe, den Text und die damit verbundenen Erfahrungen auf den Kern zu bringen. Piccola Nuvola (Kleine Wolke) von Serena Ciechi, erschienen beim Verlag Europa Buch, verdient es, aufmerksam gelesen und genossen zu werden, weil das neue Perspektiven und Wahrnehmungsmöglichkeiten eröffnet.