Heute besprechen wir das Buch Neuseeland persönlich “erfahren” von Christine Wagenknecht, erschienen beim Verlag Europa Buch. Wir präsentieren hier ein Interview mit der Autorin des Buches, um die persönlichen Aspekte und die wichtigsten Erfahrungen zu verdeutlichen, die in diesem Text verdichtet sind. Wir besprechen auch die wichtigsten Themen, die die Autorin im Laufe ihres Schreibens anspricht und die sie mit ihren Leserinnen und Lesern teilen möchte.
Neuseeland persönlich “erfahren” von Christine Wagenknecht, erschienen beim Verlag Europa Buch, ist nicht nur ein Reisetagebuch, sondern ein Leitfaden, um den richtigen Ort für die Entfaltung der eigenen Seele zu finden.
Hier ist das Interview mit der Autorin: viel Spaß beim Lesen!
Welche Themen und Inhalte werden von Ihnen in dem Buch angesprochen?
Mein Reisetagebuch ist auf einer siebenwöchigen Reise durch Neuseeland im November und Dezember 2022 entstanden. Mein Mann und ich hatten uns, nachdem wir 2012 schon einmal durch Neuseeland gereist waren, den großen Traum erfüllt, die beiden Inseln wiederzusehen und weiter zu erkunden. Insofern hatten wir aufgrund unserer sehr positiven Vorerfahrungen schon genaue Vorstellungen, welche Gegenden wir noch einmal bereisen und welche wir uns neu erschließen wollten. Unsere täglich neuen Eindrücke und Erlebnisse sind allabendlich in meine Aufzeichnungen eingeflossen. Sie beschreiben ein Aufbrechen in den neuseeländischen Frühling und Frühsommer mit einer unglaublichen Pracht und Vielfalt an zeitgleich blühenden Pflanzen sowie die Freude und Gelassenheit, die man oft als allein unterwegs seiender Wanderer oder Strandspaziergänger genießen kann. Wer gerne Muscheln sucht oder seine Fantasie durch das vom Meer angespülte Strandgut anregen möchte, der bekommt in meinem Buch einen Vorgeschmack darauf. Eingegangen wird auch auf das Lebensgefühl und die unterschiedlichsten Lebensentwürfe in Neuseeland, die sich uns in vielen Gesprächen und Begegnungen vermittelt haben, selbstverständlich auch in denen mit der indigenen Bevölkerung, den Maori. Zur Vertiefung fließen geschichtliche und aktuelle Hintergründe ein. Auf unserer zweiten Reise haben wir uns weniger auf das Angebot an sportlichen Aktivitäten eingelassen, dafür umso mehr auf das kulturelle. Neuseelands hervorragend aufbereitete Museen, Ausstellungen und Kunstgalerien begeistern einen immer wieder aufs Neue.
Wer sollte dieses Buch unbedingt lesen? Was möchten Sie ihm oder ihr vermitteln?
Mein Buch richtet sich an alle, die vom Zauber Neuseelands gehört haben und neugierig auf das Land sind. Es eignet sich für alle, die eine Reise dorthin planen, sich aber aufgrund der vielen interessanten Ziele, die in Reiseführern beschrieben werden, unsicher sind, wie man seine Zeit insgesamt so gestalten kann, dass man viel erlebt und sich trotzdem auch erholen kann. Unsere erste Neuseelandreise war teilweise zu voll- gepackt oder einzelne Aufenthalte einfach zu kurz, um das Erlebte wirklich verarbeiten zu können. Das heißt, man muss bereit sein, auf bestimmte Höhepunkte zu verzichten, um nicht zu viele Kilometer im Auto fahrend unterwegs zu sein. Was diese Reise wirklich besonders gemacht hat, waren die vielen überraschenden Begegnungen und Entdeckungen links und rechts der Route, von denen ich in meinen Tageszusammenfassungen berichte. Man kann dieses Buch als Ganzes lesen oder auch einfach an bestimmten Stationen einsteigen und sofern man Neuseeland vielleicht vor Jahren selbst bereist hat, alte Erinnerungen wieder wachrufen.
Was war Ihr Ziel beim Schreiben dieses Buches?
Wenn man auf Reisen ist, und das konnten wir in den letzten Jahren sehr häufig sein, erfüllt einen zuerst einmal ein Gefühl der Vorfreude. Hat man einen stressreichen beruflichen Alltag, findet man oft erst auf der Hintour die Ruhe, den Schalter auf Urlaub umzulegen. Dann folgt eine ereignisreiche Zeit, man kommt unter Umständen nur einmal in dieses Land und will möglichst viel sehen und erleben. Das führt dazu, dass sich die Eindrücke überlagern und man später beim Anschauen der unzähligen digitalen Bilder oftmals gar nicht mehr weiß, wo das war und schon gar nicht wie. Aus diesen Gründen habe ich schon vor Jahren angefangen Reisetagebücher zu schreiben, sozusagen zum Festhalten meiner Erinnerungen. Für mich ist das Aufschreiben eine Möglichkeit, mir Wichtiges noch einmal bewusst zu machen und es dadurch zu verinnerlichen. Wir befinden uns in einer schnelllebigen Zeit. Aufgrund der Vielzahl an überwiegend medial vermittelten Eindrücken verlieren der einzelne Tag und das tatsächlich Selbsterlebte zunehmend an Bedeutung, Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit verschwinden und irgendwann bleibt die Frage, was eigentlich dein Leben ausgemacht hat. Auf diese Gefahr versuche ich in meinem Buch aufmerksam zu machen. Haltet einfach einmal inne, habt den Mut, sofern dies beruflich möglich ist, für ein halbes oder ein Vierteljahr auszusteigen, das Positive im Leben wieder stärker in den Fokus zu stellen und neue Kraft zu tanken!
Wie haben Ihr Freundeskreis, Ihre Bekannte oder Ihre Familie auf die Buchveröffentlichung reagiert?
Meine Liebe zur Literatur und mein Interesse an der Sprache generell sind auch, weil sie ausschlaggebend für meine Berufswahl waren, allgemein bekannt. Es gab auch immer wieder einmal dezente Hinweise darauf, doch einmal ein Buch zu schreiben. Jeder weiß aber, dass man dafür viel Zeit und Ruhe benötigt. Als ich „Neuseeland persönlich ‚erfahren‘“ – mein erstes veröffentlichtes Buch – tatsächlich in den Händen hielt und meinen Freunden schenkte, war die Überraschung natürlich groß. Inzwischen habe ich von ganz unterschiedlichen Seiten ein sehr positives Feedback bekommen. Es wurde zum Beispiel gelobt, dass man sich das Beschriebene sehr gut bildlich vorstellen konnte, dass sich die Liebe zu dem Land und seinen Bewohnern auf den Lesenden überträgt, dass das Buch sehr kurzweilig ist und man nach jedem Tagesbericht neugierig ist, wie es weitergeht; auch die Reflexionen über unser Land, also Deutschland, würden zum Nachdenken anregen. Ganz besonders gefreut haben mich auch die Rückmeldungen einiger unserer privaten Gastgeber in Neuseeland, denen ich das Buch geschickt hatte. Unsere Aufenthalte dort sind nun fast ein Jahr her und trotzdem sprechen aus ihren Worten noch die gleiche Herzlichkeit und auch die Hoffnung, dass wir uns noch einmal wiedersehen werden.
Stehen schon neue Projekte an?
Zuerst einmal werde ich im nächsten Jahr meinen aktiven Schuldienst beenden. Für die Zeit danach habe ich schon einige Ideen. Eine kunstbegeisterte Freundin von mir hat schon angefragt, ob wir uns nicht auf eine Reise durch Schottland begeben wollen. Meine erste und bisher einzige Tour durch Schottland liegt schon über 25 Jahre zurück. Die Erinnerungen müssen also dringend aufgefrischt werden. Ein ganz anderes Projekt schlummert seit der Coronazeit auf einem Diktiergerät. Um den intensiven Kontakt zu meiner damals fünf- bis sechsjährigen Enkelin Hanna aufrechtzuerhalten, hatten wir dreimal in der Woche miteinander telefoniert und Geschichten erfunden. Anfangs hat sie mir bestimmte Vorgaben zum Personal gemacht und es ging maßgeblich um das Zusammenleben der unterschiedlichen Charaktere. Später haben wir die Gruppe, wer sich hinter der Protagonistin verbarg, war natürlich schnell zu erkennen, auf Reisen geschickt. Ich hatte mir im Vorfeld immer Notizen zu den Besonderheiten in den einzelnen Ländern gemacht, um auch für sie Unbekanntes einzubauen. Mit großer Freude habe ich verfolgt, wie sie die sich jeweils abzeichnenden Enden der Geschichte durch ihre immer wieder neu formulierten Einwürfe und Veränderungsvorschläge aushebelte, weil sie nicht wollte, dass die Geschichte und damit auch unser Gespräch endeten. Auf den Aufnahmen hört man dann die Stimme ihrer Eltern mit den ankündigenden Worten: „noch fünf Minuten“. Vielleicht könnte daraus ein Zwei-Generationen-Kinderbuch entstehen.
Wir danken der Autorin für die Beantwortung unserer Fragen und die Hilfe, den Text und die damit verbundenen Erfahrungen auf den Kern zu bringen. Neuseeland persönlich “erfahren” von Christine Wagenknecht, erschienen beim Verlag Europa Buch, verdient es, aufmerksam gelesen und genossen zu werden, weil das neue Perspektiven und Wahrnehmungsmöglichkeiten eröffnet.