Heute besprechen wir das Buch mimus vitae von Karsten Birnbaum, erschienen beim Verlag Europa Buch. Wir präsentieren hier ein Interview mit dem Autor des Buches, um die persönlichen Aspekte und die wichtigsten Erfahrungen zu verdeutlichen, die in diesem Text verdichtet sind. Wir besprechen auch die wichtigsten Themen, die der Autor im Laufe seines Schreibens anspricht und die er mit seinen Leserinnen und Lesern teilen möchte.
Mimus vitae von Karsten Birnbaum, erschienen beim Verlag Europa Buch, vermag es, den Leser mit seiner unterhaltsamen Sprache zu fesseln, zum Lachen zu bringen und bis zum Schluss in den Bann zu ziehen.
Um mehr darüber zu erfahren, lesen Sie das Interview mit dem Autor: Viel Spaß.
Welche Themen und Inhalte werden von Ihnen in dem Buch angesprochen?
Nach einer ersten Sättigung von beruflichen Erfolgen und festgelegter Lebensplanung erleben wir oftmals eine Krise in unserem Dasein. Das Gehalt stimmt, die Familie ist gesund und blüht auf und Freunde füllen die zeitlichen Lücken zwischen den Pflichten des Alltags mit Spaß und Unterhaltung.
Und trotzdem fehlt manchmal etwas, was wir meist gar nicht in Worte fassen können. Wir hinterfragen uns und unser Tun. Irgendwann kommt der Zeitpunkt, indem Dinge wieder wichtig werden, die vorher nicht im Fokus standen. Träume und Wünsche, sowie Leidenschaft und die innere Zufriedenheit. Genauso ergeht es dem Protagonisten Carsten Döring im Roman.
Das Buch setzt an, wo er bereits seinen neuen Weg beschritten hat, aber das Ende noch, wie eine Dunstwolke über den Geschehnissen der Vergangenheit schwebt. Jetzt heißt es am Ball bleiben und die Unsicherheit vertreiben.
Und genau diese Angst vor dem Ungewissen blockiert den Hauptakteur, bis er eine Entscheidung trifft, die sein Leben für immer verändern soll. Ob das gut ausgeht oder das Ergebnis offenbleibt, erfahren die Leser am Ende des Romans.
Wer sollte dieses Buch unbedingt lesen? Was möchten Sie ihm oder ihr vermitteln?
Leser und Leserinnen, die gerne Träumen und mit einem Menschen mitfiebern möchten, der auf der Suche nach sich selbst, sein Leben neugestaltet. Diejenigen, die für ein paar vergnügliche Stunden in die Gedankenwelt eines anderen eintauchen möchten. In ein Leben, bei der Dramaturgie und humorvolle Situationen sich die Waage halten.
Mir war es wichtig, die Tücken und Fallstricke im Leben eines modernen Mannes, unterhaltsam darzustellen. Und was passieren und sich entwickeln kann, wenn man sich nicht mehr dem geltenden Narrativ eines sinnvollen Lebens unterwirft.
Ich denke, viele Leser werden sich in einzelnen Szenen wiederfinden und Leserinnen werden erkennen: Das ist doch meinem Mann/Lebensgefährten/Freund auch widerfahren.
Vielleicht hilft dieser Roman dem einen oder anderen sein Leben zu überdenken und zu ordnen. Zu erkennen, dass es nie zu spät ist, sich an etwas Neues zu wagen und es einfach auszuprobieren. Das würde mich sehr freuen, wenn ich davon erführe oder vielleicht auf einer Lesereise dem oder derjenigen zu einem erfolgreichen Neustart gratulieren könnte.
Anmerken möchte ich, dass es keinesfalls ein Ratgeber ist, sondern ein fiktiver Roman, der allerdings dem „echten“ Leben entsprungen sein könnte.
Was war Ihr Ziel beim Schreiben dieses Buches?
Im gleichen Alter wie der Protagonist bin ich ebenfalls in eine große Lebenskrise gerutscht und habe vieles aufarbeiten müssen. Mein geordnetes Leben wurde wie in einem Würfelbecher einmal kräftig geschüttelt und auf den Kopf gestellt. Zurück blieben Chaos und irgendwann eine trotzige Aufbruchstimmung. Auf die fünf Sechser warte ich heute noch, aber immerhin war das der Startschuss für meinen literarischen Werdegang.
Meine Erinnerungen an diese Zeit vermengten sich zunehmend mit fantasievollen Ausschmückungen und Eingeständnissen, wie es hätte anders laufen können. Was liegt für einen Schriftsteller näher, alle Erfahrungen irgendwann in einem Roman möglichst authentisch zu verarbeiten. Freunde, die mich kennen, vermuteten sogar eine autobiografische Geschichte, die der Roman aber nicht ist. Trotzdem gründen einige Passagen auf Episoden aus meinem eigenen Leben. Menschen, die mich in meinem Leben begleiteten, wurden in die Geschichte eingebaut. Sie bekamen zum Teil andere Namen und Lebensläufe, doch die Angesprochenen erkennen sich bestimmt wieder.
Wie würden Sie Ihren Schreibstil beschreiben und auf welche literarischen Modelle beziehen Sie sich?
Ich bin ein discovery writer durch und durch. Natürlich braucht ein Autor eine Gliederung, ausgearbeitete Figuren und Schauplätze, sowie einen Handlungsstrang, an dem er sich orientiert. Aber es kann bei mir vorkommen, dass ich zu Gunsten der Geschichte kleine Feinjustierungen vornehme, die eine komplette Überarbeitung des Textes notwendig machen.
Bei mimus vitae hatte ich den vollständigen Plot im Kopf. Aber ich habe das Ende zuerst geschrieben, weil ich wissen wollte, wohin die Reise des Protagonisten gehen soll. Dann habe ich das Interview im Buch komplett abgearbeitet und die zeitlichen Rückblenden erst anschließend eingeschoben. Den Schluss habe ich irgendwann verworfen und neugestaltet. Ebenso musste ich einige Einschübe des Gesprächs zwischen Lektor und seinem Autor umarbeiten oder anpassen. Ein strukturierter Mensch würde bei dieser Arbeitsweise die Hände über den Kopf zusammenschlagen und Stoßgebete vor sich her murmeln.
Für mich ist es wichtig, dass die Leser nach den ersten Seiten nicht das Gefühl haben, das kenne ich alles schon – ich weiß, wie es ausgeht. Ich möchte ihre Neugier wecken. Möchte, dass sie erfahren wollen, wie sich alles entwickelt.
Bei meinen Geschichten steht das Unausgesprochene zwischen den Figuren stets im Vordergrund. Durch das Zusammenspiel und dem Umgang von Protagonisten, Antagonisten und Helferfiguren miteinander werden die Charaktere ausgearbeitet. Besonders wichtig sind mir starke Sidekicks, die der Story Würze verleihen.
Wie war Ihre Verlagserfahrung mit Europa Buch? Schreiben Sie derzeit an einem neuen Buch?
Ein neuer Roman ist in der Rohfassung weit fortgeschritten. Obwohl er anders aufgebaut ist, wird sich der rote Faden der Story wieder um den Lebensabschnitt eines Mannes in seinen besten Jahren drehen.
Zusammen mit seinen Freunden wird der Protagonist einige Situationen meistern müssen, die unerwartet kommen, oftmals undurchsichtig sind und als Übergang für das Neue genutzt werden sollen. Wieder verschwinden Menschen aus dem Leben des Helden und andere kommen hinzu. Ob es ein Happy End gibt oder ich das Finale offen gestalte, weiß ich noch nicht. Ich lass mich von meiner Schreiblaune zu diesem Zeitpunkt inspirieren.
Parallel recherchiere ich für einen Historienroman, der die drei großen Daten der DDR-Geschichte abhandelt – Volksaufstand 1953, Mauerbau 1961 und Mauerfall 1989. Erzählt wird es aus Sicht eines beim Regime in Ungnade gefallenen Protagonisten. Gerade die Geschehnisse, die zum Fall der Berliner Mauer führten, ist bei vielen Menschen in Deutschland noch stark in den Köpfen präsent. Deshalb ist, was Schauplätze, Sprache und zeitliche Abläufe betrifft, eine äußerst umfangreiche Recherche notwendig. Nur so wird der Roman glaubhaft und wird den Lesern gefallen.
Wenn das professionelle Lektorat vom Europabuch Verlag mir erneut hilfreich zur Seite steht, sollten wir eine weiter erfolgreiche Veröffentlichung hinbekommen. Ich freue mich auf ein erstes Feedback.
Wir danken dem Autor für die Beantwortung unserer Fragen und die Hilfe, den Text und die damit verbundenen Erfahrungen auf den Kern zu bringen. Mimus vitae von Karsten Birnbaum, erschienen beim Verlag Europa Buch, verdient es, aufmerksam gelesen zu werden, weil das Buch neue Perspektiven und Wahrnehmungsmöglichkeiten eröffnet.