Heute besprechen wir das Buch Mein anderes Leben von Isabelle Puchta, erschienen beim Verlag Europa Buch. Wir präsentieren hier ein Interview mit der Autorin des Buches, um die persönlichen Aspekte und die wichtigsten Erfahrungen zu verdeutlichen, die in diesem Text verdichtet sind. Wir besprechen auch die wichtigsten Themen, die die Autorin im Laufe ihres Schreibens anspricht und die sie mit ihren Leserinnen und Lesern teilen möchte.
Mein anderes Leben von Isabelle Puchta, erschienen beim Verlag Europa Buch, ist eine schöne und reichhaltige Reise der Bewusstseinsbildung und Erfahrung. Lissy Taylor verbringt die ersten Semesterferien nach der Trennung ihrer Eltern bei ihrem Vater an der Küste Schottlands. Als wäre ihr Leben nicht schon kompliziert genug, ist sie auch noch während eines früh morgendlichen Ausflugs mit ihrer besten Freundin Olivia in einen schweren Unfall verwickelt, der das Dasein beider Mädchen für immer verändert. Aber vor allem Lissy wird in eine völlig neue Bahn auf ihrem bisherigen Lebensweg katapultiert. Sie muss nun erneut lernen mit beiden Beinen wieder fest im Leben zu stehen. Dies erweist sich jedoch als schwierig, denn die junge Frau hat seit dem Unfall nur noch ein Bein. Der daraufhin entfachte Gefühlssturm tost und tobt in ihr, doch er wirft die Hauptprotagonistin immer wieder zu einer, für uns alle, essenziellen Grundfrage zurück, nämlich: Wer bin ich wirklich? Auf ihrem neuen Weg gewinnt und verliert Lissy gleichermaßen. Insbesondere der junge Arzt Robert wird für sie zu einem Anker unendlicher Liebe, in einer Zeit, in der sie sich selbst in Frage stellt. Trotzdem hat auch jener junge Mann seine Geheimnisse, und diese haben nicht wenig mit Olivias und Lissys Unfall zu tun… so wird eine Tatsache gelüftet, die schwerer wiegt als alles bisher Erahnte! Lassen Sie sich mitreißen von einer Geschichte in den Highlands des Landes von Whiskey und Dudelsack, die verzaubert, wie erschüttert! Dieses Buch spielt nicht nur an den Klippen der schottisch grünen Insel, es garantiert auch gleichzeitig emotional reading on the edge!
Hier ist das Interview mit der Autorin: viel Spaß beim Lesen!
Welche Themen und Inhalte werden von Ihnen in dem Buch angesprochen?
In meiner Geschichte geht es primär, um das Thema Selbstakzeptant, Umgang mit Schicksalsschlägen und Behinderung, sowie der Thematik „Tod und Sterbehilfe“. Die Hauptprotagonistin Lissy muss sich in jungem Alter schon mit dem plötzlichen Verlust ihres Beines und damit mit der Tatsache auseinander setzten, dass sie von nun an etwas „anders“ ist, als die übliche Gesellschaft, die von uns oft oberflächlicher Weise als perfekt und makellos gesehen wird. Dabei hat jeder auf seine ganz persönliche Art und Weise sein „Päckchen“ zu tragen, es ist nur nicht immer sichtbar! Es geht demzufolge darum, zu zeigen, dass man weder über sich selbst noch über die Mitmenschen vorschnell urteilen sollte und, dass auch prekär diskutierte Themen, wie zum Beispiel die Sterbehilfe einer genau überlegten Meinung des Einzelnen bedürfen, anstatt, dass sich das Individuum einer Generalaussage anschließt…
Wer sollte dieses Buch unbedingt lesen? Was möchten Sie ihm oder ihr vermitteln?
Ich denke, mein Buch ist genauer genommen wirklich für Jeden etwas. Eine spezifische Zielgruppe zu definieren fällt mir unglaublich schwer, denn ein jeder Mensch hat im Laufe seines bisherigen Lebens mal ein Schicksal erfahren oder darf sich mit den Herausforderungen seines Alltags befassen. Für mich ist es von äußerster Wichtigkeit meinen Mitmenschen mittels meines Werkes zu zeigen, dass niemand von uns mit dem was er Tag für Tag vollbringt, alleine ist. Es gibt keine Universallösungen für unsere Probleme und auch keine verallgemeinerte Bewältigungsstrategie für den Umgang mit dem unvorhersehbaren Lauf unseres Lebens. Das muss jeder für sich selbst herausfinden, vielleicht hilft es dem ein oder anderen, wenn ich meine Erfahrungen dazu – verpackt in einer liebevollen Geschichte – mit der Welt teile. Vielleicht findet jemand sich in der Geschichte wieder oder kann Parallelen zu sich selbst darin entdecken. Das bezeichne ich als eine würdige Motivation dieses Buches. Wo wir auch schon bei der nächsten Frage wären…
Was war Ihr Ziel beim Schreiben dieses Buches?
Mit dem Schreiben und der Veröffentlichung meines ersten Buches, habe ich mir einen großen Lebenstraum erfüllt. Seit ich denken kann, besitze ich ein Faible für Buchstaben. Natürlich ist dann ein generelles Ziel erst einmal etwas Verfasstes von mir in die Welt hinauszusetzen, damit die Leute sich zukünftig an mich erinnern, denn wie wir wissen ist Schrift unvergänglich. Mit der Veröffentlichung von Schrift, Bild und Ton erreiche ich weit mehr Personen, als durch bloße Gespräche mit meinem Umfeld. Der Radius ist praktisch gesehen viel größer! Diese Reichweite gilt es für mich zu nutzen! So möchte ich durch diese Geschichte schlichtweg sagen: „Guten Tag allerseits! Ich bin Isabelle Puchta und ich habe seit Geburt eine Halbseitenlähmung. Deshalb habe ich schon ganz viel erlebt. Ähnliche Strategien, Erlebnisse und Meinungen möchte ich gerne für euch festhalten, denn ich habe das Gefühl sie könnten euch ebenfalls von Nutzen sein, euch helfen und inspirieren, denn egal welches Leben wir leben, es gibt bestimmt für euch, wie für mich, die ein oder andere Hürde zu überwinden und falls ihr glaubt, schon alles perfekt gemeistert zu haben, dann Glückwunsch, und trotzdem danke fürs Hineinlesen. Unser Leben geht immer weiter, denn es steht niemals still ;-)“ Mit dieser Botschaft hoffe ich auf Kommunikation mit meinen Lesern, Austausch und natürlich auch auf wahlweise gute Rezensionen…
Wie würden Sie Ihren Schreibstil beschreiben und auf welche literarischen Modelle beziehen Sie sich?
Jetzt muss ich sofort an meine vielen korrigierten Arbeiten aus dem Fach Deutsch zurückdenken. Ich liebte meine Aufsätze und meine Lehrer auch. Vielleicht malten sie deswegen immer so viel mit der roten Farbe der Liebe darauf…wer weiß das schon…man sollte schließlich stets das Positive in allem sehen! Ich neige zu sehr langen, ausführlich detaillierten Beschreibungen, welche ich mittels Vergleichen, Metaphern sowohl als auch Personifizierungen für den Leser ansprechend gestalte. Mir ist wichtig, dass ich mir persönlich meine eigene Geschichte schon beim Verfassen, wie bei einem Daumenkino vor meinem inneren Auge abspielen kann. Nur so kann ich garantieren, dass sich meine Leserschaft die Handlung des Buches ebenso gut vorstellen kann, auch wenn jeder eine andere Fantasie besitzt. Wenn das große Kino im Kopf sozusagen gegeben ist und ich selbst Angst habe, mein nächstes Werk zu verfassen, weil ich das Alte nie noch einmal in der Art nachkreieren kann, dann ist die Geschichte gelungen, und der Lesende wird auch durch die hohe Emotionalität der zahlreichen inneren Monologe und Gedanken der Hauptfigur in den Bann gezogen, sodass er das nachempfinden kann, was Lissy in dem Fall fühlt beziehungsweise ihre Beweggründe besser verstehen kann. Dramatische Szenen schreibe ich besonders gern, ich lasse diese am liebsten durch den Gebrauch von Wortwiederholungen entstehen…wer sich also gefragt hat, was das Geheimnis meiner schriftlichen Leistungen ist, hat jetzt die Antwort. Doch gutes Schreiben beruht selbstverständlich nicht nur auf reiner Theorie, man muss auch ein gewisses Talent mitbringen, um mit Worten spielen und Menschen mit dem Verfassten in ihrer Welt „abholen“ zu können. Dieses Talent besitze ich schon seit ich in der Grundschule angefangen habe, die Buchstaben zu malen. Seitdem begeistert es mich immer wieder aufs Neue was ich mit den einfachsten kleinen Schriften von mir in den Leuten auslöse…An einem genauen Modell aus der Literatur orientiere ich mich allerdings nicht. Ich bin überzeugt davon, dass es besser ist, seinen individuellen Schreibstyl zu finden! Falls jedoch jemand Lust hat sich an dem meinigen Stil zu orientieren…bitteschön…das literarische Modell der Isabelle kam gerade in die Bücherregale…nur Vorsicht, das Ursprüngliche ist ja bekanntlich sowieso am besten.
Wie war Ihre Verlagserfahrung mit Europa Buch? Schreiben Sie derzeit an einem neuen Buch?
Die Zusammenarbeit mit Europa Buch verlief stets reibungslos. Die Kommunikation über E-Mail erwies sich als rasch, freundlich, sowie bemüht darum, den Wünschen des Autors bestmöglich zu entsprechen. Eine enge Absprache war durchweg nötig, um gemeinsam Fehler am Text auszubessern, damit wir dieses Buch so gestalten konnten, wie es der begeisterte Leser heute in seinen Händen halten darf J Ohne eine gewisse Eigenmotivation des Verfassers wäre dies jedoch nicht möglich gewesen. Wer denkt, er gibt bei diesem Verlag sein Manuskript ab und lässt dann andere sein Buch anfertigen, ist hier fehl am Platz. Autor und Verlag bilden bei Europa Buch stets ein engagiertes Team. Das finde ich sehr schön!
Wer mich kennt, weiß ich schreibe immer an irgendetwas, da ich in Worten eine Möglichkeit gefunden habe, mich selbst und meine Gedanken am besten ausdrücken zu können…Momentan arbeite ich sporadisch tatsächlich schon an der Fortsetzung von „Mein anderes Leben“. Man darf also gespannt sein…
Wir danken der Autorin für die Beantwortung unserer Fragen und die Hilfe, den Text und die damit verbundenen Erfahrungen auf den Kern zu bringen. Mein anderes Leben von Isabelle Puchta, erschienen beim Verlag Europa Buch, verdient es, aufmerksam gelesen und genossen zu werden, weil das neue Perspektiven und Wahrnehmungsmöglichkeiten eröffnet.