Heute besprechen wir das Buch Koa und der Auftrags-Dieb von Désirée Braun, erschienen beim Verlag Europa Buch. Wir präsentieren hier ein Interview mit der Autorin des Buches, um die persönlichen Aspekte und die wichtigsten Erfahrungen zu verdeutlichen, die in diesem Text verdichtet sind. Wir besprechen auch die wichtigsten Themen, die die Autorin im Laufe ihres Schreibens anspricht und die sie mit ihren Leserinnen und Lesern teilen möchte.
Koa und der Auftrags-Dieb von Désirée Braun, erschienen beim Verlag Europa Buch, ist eine Geschichte, die uns lehrt, die Wirklichkeit mit anderen Augen zu sehen. Als Koa an jenem Morgen beschloss von zu Hause wegzulaufen, ahnte sie noch nicht, welch außergewöhnliche Begebenheiten und Begegnungen auf sie warteten. Sie ahnte noch nicht, welch bizarre und bunte Momente sie für eine Weile aus dem Alltag entführen und in die Arme schließen würden. Und dann ist da noch die Katze, die eigentlich gar keine Katze ist…
Hier ist das Interview mit der Autorin: viel Spaß beim Lesen!
Welche Themen und Inhalte werden von Ihnen in dem Buch angesprochen?
Puh, das ist tatsächlich eine Frage, die ich mir im Nachhinein auch gestellt habe. Während ich an einem Projekt schreibe, passiert das Geschehen oft ohne mein Zutun. Das Gute daran ist, dass ich meine Geschichten abschließend einmal aus den Augen eines Lesers betrachten kann und mit denen würde ich sagen: Es geht um die Abenteuer und Träume eines Kindes. Die Offenheit und das Erstaunen, das dem Erwachsenen im Alltag oft verloren geht. Da sind unbestreitbare Differenzen zwischen der Kinder- und der Erwachsenenlogik. Und in dieser Geschichte spielen diese beiden Logikansätze miteinander und werden durch unterschiedliche Aspekte aufgegriffen, wenn auch auf eine sehr bizarre und süffisante Art. Alles in Allem würde ich sagen, dass diese Geschichte eine kleine Hommage an den Begriff „Normal“ sein will, eben in Bezug auf die unterschiedliche Auffassung von Kindern und Erwachsenen.
Wer sollte dieses Buch unbedingt lesen? Was möchten Sie ihm oder ihr vermitteln?
Die Geschichte richtet sich durchaus an Kinder und vielleicht kann es ja die kleineren LeserInnen dazu bringen, sich mit den Fragen, die auch Koa hat, auseinander zu setzen und dann vielleicht sogar eigene Antworten darauf zu finden. Immerhin stammen die Antworten die Koa erhält von einem (halbwegs) Erwachsenen.
Aber die Kernbotschaft, auf die ich gerade für die kleineren LeserInnen hoffen würde, ist: Es ist eine gute Sache mit offenem Herzen in die Welt zu schauen. Sicher, es werden sich nicht nur schöne oder gar fantastische Momente finden und auch dem ein oder anderen Bösewicht wird man über den Weg laufen, aber am Ende des Tages wird Offenheit und ein bisschen Vertrauen zu den besten Freunden und den allerbesten Abenteuern führen.
Vielleicht ist das etwas hoffnungsvoll, aber das sollte das Recht eines jeden Kindes sein, nicht wahr? Hoffnungsvoll sein zu können. Und das macht diese Geschichte ein Stück weit zu einem Kinderbuch für Erwachsene.
Soweit zu meiner Ansicht. Jeder Leser und jede Leserin müssen selbst abschätzen, was er aus einer Geschichte schöpfen möchte. Das ist ja das wundervolle an Büchern.
Was war Ihr Ziel beim Schreiben dieses Buches?
Es sind immer die zwei gleichen Ziele, die ich während eines Schreibprojekts anstrebe: Einmal ist es der Versuch ein paar meiner wirren Gedanken zu entwirren, auf dass sie wiederum den ein oder anderen Leser verwirren und eventuell zum Nachdenken bringen können. Nachdenklichkeit am Ende einer Lektüre ist in meinen Augen das schönste Kompliment an den Autor.
Auf der anderen Seite hoffe ich, dass die Geschichte selbst genug Leichtigkeit bietet, um dem ein oder anderen Leser durch den ein oder anderen Tag zu helfen und für eine kleine Weile ein Lächeln zwischen den immergleichen Stunden des Alltags zu hinterlassen.
Nicht anders ist es mit diesem Buch.
Wie würden Sie Ihren Schreibstil beschreiben und auf welche literarischen Modelle beziehen Sie sich?
Oh, ich kann nicht sagen, dass ich einen festen Schreibstil habe. Ich experimentiere gerne, damit sich der Schreibstil den jeweiligen Geschichten anpasst und diese unterstützt. Immerhin kann man allein durch Variablen im Schreibstil ganz unterschiedliche Aussagen unterstreichen. Und man muss das Fundament nun einmal dem Haus anpassen, das man bauen möchte.
Was mir allerdings immer wichtig ist, ist einen leichten Einstieg in die Geschichte zu bieten und das Geschehen so lebendig wie möglich darzustellen. Ich bin immer um einen ehrlichen, unpolierten Unterton bemüht. Mir wurde einmal von einem anonymen Reviewer geschrieben, meine Geschichten seien wie die Weihnachtsgeschenke der Tanten, die man sich nie gewünscht hat, von denen man aber später bemerkt, dass man sie durchaus gebrauchen kann. So seltsam diese Aussage zu lesen war, mittlerweile finde ich sie durchaus interessant.
Wie war Ihre Verlagserfahrung mit Europa Buch? Schreiben Sie derzeit an einem neuen Buch?
Die Verlagserfahrung mit Europa Buch hat meine Hoffnungen nicht nur erfüllt, sondern um einiges übertroffen. Es ist definitiv meine bisher beste Verlagserfahrung. Ein angenehmer Austausch und ehrliche Unterstützung. Dafür bin ich wirklich dankbar. Alles, was über das Manusskript-schreiben hinaus geht, würde sonst gänzlich an mir vorbei gehen.
Ich bin immer mit ein oder zwei Ideen beschäftigt. Und tatsächlich hat mein aktuelles Buchprojekt gute Chancen meine eigene Kritik zu überleben und beendet zu werden. Da ich viele meiner Projekte nicht aktiv plane, sondern diese eher aus einer plötzlichen Anwandlung heraus passieren und sich anschließend verselbstständigen, enden nun einmal viele von ihnen in meinem Schrottplatz-Ordner mit der Hoffnung auf eine Samsara-Erfahrung. Aber das ist okay, man lernt mit jedem Satz, den man schreibt und Lernen ist nie ein „Umsonst“. Abgesehen davon würden mich meine eigenen Gedanken mit unverhohlener Schadenfreude zertrampeln, sollte ich es wagen mit dem Schreiben aufzuhören.
Wir danken der Autorin für die Beantwortung unserer Fragen und die Hilfe, den Text und die damit verbundenen Erfahrungen auf den Kern zu bringen. Koa und der Auftrags-Dieb von Désirée Braun, erschienen beim Verlag Europa Buch, verdient es, aufmerksam gelesen und genossen zu werden, weil das neue Perspektiven und Wahrnehmungsmöglichkeiten eröffnet.