Heute besprechen wir das Buch Erfolgsfaktor von Félix Témolé, erschienen beim Verlag Europa Buch. Wir präsentieren hier ein Interview mit dem Autor des Buches, um die fachpraktischen Aspekte und die wichtigsten Erfahrungen zu verdeutlichen, die in diesem Text verdichtet sind. Wir besprechen auch die wichtigsten Themen, die der Autor im Laufe seines Schreibens anspricht und die er mit seinen Leserinnen und Lesern teilen möchte.
Erfolgsfaktor von Félix Témolé, erschienen beim Verlag Europa Buch, beschreibt den Einsatz eines prozess-, produkt- und wertorientierten Softwarequalitätsmodells als zentrales Steuerungsinstrument zur Messung der gesamten Leistung der Softwareproduktion und deren Reichweite.
Softwarequalität ist in den letzten Jahrzehnten durch Aufmerksamkeit erregende Softwarepannen mit gravierenden Folgen, sowohl für die Menschen, als auch für die Wirtschaft stärker in den Fokus geraten.
Softwarequalität birgt ein großes Potenzial und ist zu Recht ein entscheidender Erfolgstreiber, der als fester Bestandteil in die Unternehmensstrategie eines Softwareproduktherstellers integriert und konsequent für die Unternehmensziele genutzt werden muss.
Hier ist das Interview mit dem Autor: Viel Spaß beim Lesen.
Welche Themen bestimmen Ihr Buch?
Das Buch behandelt vor allem die Rolle, die Bedeutung, den Stellenwert sowie die Sicherstellung von Softwarequalität in Unternehmen. Ansätze zur Erstellung eines transparenten unternehmensspezifischen Softwarequalitätsmodells unter Berücksichtigung der gesamten Wertschöpfungskette in Unternehmen werden dargestellt. Das entwickelte produkt-, prozess- und werteorientierte Softwarequalitätsmodell integriert die Dimensionen Mensch, Prozess, Organisation, sowie Technologie und gibt der Softwareentwicklung einen klaren Rahmen, indem Softwarequalität definiert, überprüft und gemessen werden kann. Hierfür werden die wichtigsten Bereiche bzw. Teilprozesse der gesamten Wertschöpfungskette und deren Nutzen identifiziert und in Relation zueinander gestellt. Mögliche Erfolgsfaktoren und Metriken zu deren Messung, sowie Kommunikations- und Entscheidungswege und Verantwortlichkeiten werden definiert. Das Softwarequalitätsmodell bietet die Möglichkeit, die Softwarequalität sowohl als Steuerungsinstrument als auch als Wirtschaftsgut in den Unternehmen eingesetzt zu werden. Darüber hinaus ist das Softwarequalitätsmodell so konzipiert, dass es sich in die bestehende Toollandschaft des jeweiligen Unternehmens leicht integrieren lässt.
Warum haben Sie sich entschlossen, dieses Thema anzugehen?
Im Laufe meiner im Informationstechnologie-Umfeld breit angelegten Berufserfahrung habe ich bei vielen Unternehmen feststellen müssen, dass oft kein Bewusstsein für Softwarequalität verankert ist und Softwarequalität aus unterschiedlichen Gründen als Kostenfaktor betrachtet und selten den wirtschaftlichen Nutzen gesehen wird. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Probleme beim Einsatz von Softwarequalitätsmodellen in der Praxis und deren notwendigen Anpassungen an den Unternehmenskontext. Ein im Hinblick auf diese Problemstellung praxisorientiertes Werk und zugleich wissenschaftlich fundiert existiert bisher nicht. Daher meine Motivation grundsätzlich an der Effizienzsteigerung (Kosten-Nutzen-Betrachtung) von Unternehmen zu arbeiten und somit am wirtschaftlichen Erfolg mitzuwirken. Mir ging es hierbei immer darum die wertschöpfenden Prozesse im Unternehmen für alle Stakeholder so transparent und verständlich zu gestalten, dass es am Ende klar war, was, wo, wann, warum wozu und von wem gemacht wird. Dies setzt natürlich eine Veränderungsbereitschaft der Beteiligten im Unternehmen voraus, da ein solches Vorhaben dazu führen kann, dass Teilprozesse ersetzt, ergänzt, erweitert, oder entfernt werden müssen. Dabei kann es sich um Anpassungen an die Organisation, an die Perspektiven der Beteiligten und die Überprüfungswerkzeuge und -methoden handeln, wodurch wiederum ein strategischer und wirtschaftlicher Wert für das jeweilige Unternehmen erreicht werden kann.
Was möchten Sie den Leserinnen und Lesern vermitteln?
Es geht vor allem darum, den Leserinnen und Lesern einen umfassenden Werkzeugkasten in die Hand zu geben, womit sich die Wertschöpfungskette in Unternehmen anschaulich durch bspw. nutzenorientierte Prozesszerlegung organisieren, sichern und steuern lässt. Ein erhöhtes Bewusstsein für die Softwarequalität und die Reduktion von Redundanzen entlang der gesamten Wertschöpfungskette soll hierdurch ermöglicht werden. Dies setzt ein Verständnis für den Vorgänger- und den Nachfolgeprozess sowie eine ganzheitliche Sichtweise auf den Gesamtprozess voraus. Eine transparente übergreifende Sicht (produkt-, prozess-, und werteorientiert) auf die Dinge kann die Zusammenarbeit zwischen den unterschiedlichen Akteuren bzw. Anspruchsgruppen und das Verständnis füreinander deutlich verbessert werden. Auf dieser Grundlage kann ein Frühwarnsystem zur Sicherung des Entwicklungsprozesses entlang der Wertschöpfungskette implementiert und Nacharbeiten deutlich reduziert werden. Außerdem soll die Eigenverantwortung von Beteiligten hierdurch gestärkt und eine Fehlerkultur oder besser gesagt, eine „Wir-Kultur“ etabliert werden. Softwarequalität darf also kein Selbstzweck sein, sondern sie ist eine Voraussetzung für den langfristigen Unternehmenserfolg.
Wie würden Sie Ihren Schreibstil beschreiben und auf welche literarischen Modelle beziehen Sie sich?
Es ist immer eine große Herausforderung insbesondere im Hinblick auf die heute bestehende Informationsflut, andere Menschen dazu zu animieren, das eigene Werk zu lesen. In meinem Buch versuche ich strukturiert und leicht verständlich die Problematik zu beleuchten, dies mit der Hoffnung verbunden viele Menschen zu erreichen und auch zu begeistern. Ich neige grundsätzlich dazu so zu schreiben, wie es meinem Naturell entspricht, sprich so einfach und präzise, wie es nur geht und dabei authentisch bleiben. Es geht auch ein Stück weit darum, so zu schreiben, wie ich selbst ein fremdes Werk gern lesen und verstehen würde. Mein Primärziel beim Schreiben ist, meinen Lesern (auch ohne Fachexpertise) an meinen Gedankengängen teilhaben zu lassen. Es soll also deutlich werden, welche Meinung ich als Autor zu dem Thema habe und was ich als Botschaft transportiert haben möchte. Mein Schreibansatz würde ich deshalb als anwendungsbezogenes literarisches Modell bezeichnen.
Wie war Ihre Verlagserfahrung mit Europa Buch? Planen Sie, weitere Bücher zu schreiben?
Es ist eine aufregende Erfahrung gewesen. Vom Lektorat über die Gestaltung von Cover bis hin zur Veröffentlichung des Buches war eine intensive Interaktion zwischen Verlag (Europa Buch) und Autor notwendig. Die Zusammenarbeit mit dem Verlag und das damit verbundene Interesse beiderseits war durchgehend professionell und kooperativ. Diese Zusammenarbeit hat aber durchaus Ihr Potential längst nicht ausgeschöpft. Aktuell arbeite ich intensiv an der englischen Version dieses Werkes. Die Fertigstellung ist für den kommenden Spätsommer geplant.
Wir danken dem Autor für die Beantwortung unserer Fragen und die Hilfe, den Text und die damit verbundenen Themen auf den Kern zu bringen. Erfolgsfaktor von Félix Témolé, erschienen beim Verlag Europa Buch, verdient es, aufmerksam gelesen und unternehmenspezifisch bzw.kontextspezifisch genutzt zu werden.