Heute besprechen wir das Buch Die Akte Toni von Merle Fasch, erschienen beim Verlag Europa Buch. Wir präsentieren hier ein Interview mit der Autorin des Buches, um die persönlichen Aspekte und die wichtigsten Erfahrungen zu verdeutlichen, die in diesem Text verdichtet sind. Wir besprechen auch die wichtigsten Themen, die die Autorin im Laufe ihres Schreibens anspricht und die sie mit ihren Leserinnen und Lesern teilen möchte.
Die Akte Toni von Merle Fasch, erschienen beim Verlag Europa Buch, ist ein spannender Krimi: Alles ist wie immer auf dem Reiterhof von Matthias Korn. Marlene kümmert sich um ihr Pferd Calvador, Steve gibt Reitstunden, der hofeigene Trainer unterrichtet die Reitschüler. Alles läuft in gewohnten Bahnen ab –bis Toni, der Stallbursche, tot aufgefunden wird … Die ungleichen Polizisten Heitzel und Rübers ermitteln und decken immer neue Verwicklungen hinter dem Mordfall auf: Was hat Marlene mit dem Toten zu tun? Verständigt sie absichtlich die Polizei, um von sich abzulenken? Warum kommt der beliebte Trainer Steve an dem Tag zu spät zum Unterricht? Ist die privilegierte Marianne zum Zeitpunkt des Todes wirklich zu einem Ausritt mit einem ihrer Pferde unterwegs? Nimmt der Gutsbesitzer Matthias tatsächlich an einem Meeting teil? Und hat der Reitschüler Pete nicht ein eindeutiges Motiv? Welches Geheimnis umgibt den Toten? Scheinbar lügt hier jeder und hat somit auch ein Motiv für den Mord. Ein Desaster für die Ermittler. Es kommt zum Eklat, als eine Liebesbeziehung von Marianne mit einem der Männer ans Licht kommt. Ein mitreißendes Debüt der 16-jährigen Merle Fasch. Unterhaltsam, witzig, schockierend, frisch. Bis zum Ende möchte man das Buch nicht mehr aus den Händen legen.
Hier ist das Interview mit der Autorin: viel Spaß beim Lesen!
Welche Themen und Inhalte werden von Ihnen in dem Buch angesprochen?
In meinem Buch werden in erster Linie die Themen Pferde, Mord, Geheimnisse, Lügen und etwas Liebe angesprochen.
Die Pferde bilden dabei einen essenziellen Bestandteil, da der Schauplatz des Buches hauptsächlich die gepflegte Reitanlage von Matthias Korn ist. Auf dieser leben die Pferde und spielen meist Nebenrollen. Hier vollziehen sich die meisten Handlungen.
Das Thema Mord spielt logischerweise auch eine Rolle in Die Akte Toni, da der Pferdepfleger Toni tot aufgefunden wird. Diesbezüglich ermitteln die Polizisten Heitzel und Rübers, welche deren chaotischen, polizeilichen Ermittlungen als weiteres Thema verkörpern. Das Geheimnis, welches den Toten umgibt sorgt dafür, dass viele der Verdächtigen Lügen auftischen und sich damit selbst verdächtigen. Im Großen und Ganzen sind dies die Hauptinhalte des Buches, welche aber auch von Nebenhandlungen unterstützt werden.
Wer sollte dieses Buch unbedingt lesen? Was möchten Sie ihm oder ihr vermitteln?
Mein Buch Die Akte Toni richtet sich vor allem an Jugendliche, die in etwa 12-16 Jahre alt sind. Das ist einfach auf meinen persönlichen Schreibstil zurückzuführen. Ich habe das Buch selbst mit 16 Jahren geschrieben und denke, dass es dennoch schon von jüngeren Personen gelesen werden kann.
Doch auch für Erwachsene sollte die Geschichte ansprechend sein und mit dem finalen Ende zum Nachdenken anregen.
Mit der Geschichte versuche ich nicht wirklich, etwas Bestimmtes an die Lesenden zu vermitteln. Was ich jedoch erreichen möchte, ist einen kontinuierlichen Spannungsverlauflauf innerhalb der Mordermittlungen, welche einen zu verschiedenen Vermutungen leiten können.
Gelegentlich leistet der Text eine kleine Vorarbeit zu den Ermittlungen und der Erzähler kreiert eigene Behauptungen und Verdächtigungen bezüglich des Mordes an Toni Fechter, dennoch wird nicht zu viel vorweggegriffen, sodass der Text lediglich niederlegt, was sich der Leser in diesem Moment denken könnte.
Was war Ihr Ziel beim Schreiben dieses Buches?
Beim Schreiben dieses Buches habe ich weder inhaltlich noch formal ein bestimmtes Ziel verfolgt. Ich wollte einfach eine stimmige, spannende Geschichte erzeugen, die sich mit dem Thema Mord auseinandersetzt und zum anderen mein eigenes Hobby, die Reiterei, aufgreift.
Allerdings war mir bei der Fertigstellung der Geschichte wichtig, dass jede außenstehende Person flüssig durch die Zeilen lesen kann. Es sollten keine Verständnisschwierigkeiten bezüglich der Wortwahl auftauchen, sodass man sich voll und ganz auf den Inhalt der Geschichte konzentrieren kann. Alles andere sorgt, unbemerkt vom Leser selbst, für ein Gefühl, dass einen dazu verleitet, sich tatsächlich in die Geschichte hineinzuversetzen, ohne groß drüber nachzudenken.
Wie würden Sie Ihren Schreibstil beschreiben und auf welche literarischen Modelle beziehen Sie sich?
Meinen Schreibstil würde ich selbst als altersangemessen, abwechslungsreich, satzverknüpfend und dennoch nicht zu anspruchsvoll beschreiben.
Beim Schreiben achte ich an sich natürlich auf wesentliche Vorgaben des Satzbaues und versuche auch nicht zu subjektiv zu werden. Allerdings probiere ich gerne mal aus, viele verschiedene Varianten innerhalb eines Satzes oder im Laufe einer Geschichte zu verwenden. So bleibt der Text abwechslungsreich und weist immer wieder neue Seiten der Gestaltung auf, ohne dabei den Leser zu irritieren.
Wie war Ihre Verlagserfahrung mit Europa Buch? Schreiben Sie derzeit an einem neuen Buch?
Meine Verlagserfahrungen mit Europa Buch waren im Großen und Ganzen zufriedenstellend.
Ich stand im regen Kontakt zu Lektoren, Pressesprechern, Grafikern und weiteren Verlagsmitarbeitern. Auf jeden Fall hat mir gefallen, dass ich mich jeder Zeit mit diversen Anliegen per Email an den Verlag wenden konnte und auch auf Wunsch ein Telefonat absolviert wurde.
Natürlich konnte ich bei der Fertigstellung meines Buches nicht alles selbst entscheiden und hin und wieder gab es auch die ein oder anderen Verständnisschwierigkeiten, was ja auch menschlich ist. Allerdings konnte ich mich immer mit eigenen Ideen einbringen und wurde dabei vom Europa Buch Verlag weitestgehend unterstützt. Meine Vorgaben wurden auch zum Großteil umgesetzt und ich hoffe zukunftsblickend eine erfolgreiche Vermarktung meines Debüts zu starten.
Nachdem ich Die Akte Toni niedergeschrieben und mich auf die Suche nach einem passenden Verlag gemacht habe, schrieb ich fleißig weiter und habe wenig später bereits eine Fortsetzung verfasst. Diese ist ein klein wenig länger und baut natürlich auf dem ersten Teil auf, allerding könnte man die Geschichte auch lesen, ohne dafür vorweg Die Akte Toni gelesen habe zu müssen.
Für mich habe ich nun beschlossen, dieses Kapitel zu beenden und weiterhin an anderen Geschichten zu schreiben. Momentan bin ich erneut dabei, einen spannenden Roman zu verfassen. So viel kann ich schon verraten: Es geht wieder um Mord, und zwar um einen ganz grausamen.
Wir danken der Autorin für die Beantwortung unserer Fragen und die Hilfe, den Text und die damit verbundenen Erfahrungen auf den Kern zu bringen. Die Akte Toni von Merle Fasch, erschienen beim Verlag Europa Buch, verdient es, aufmerksam gelesen und genossen zu werden.