Heute besprechen wir das Buch BERLIN, WIE HAST DU DICH VERÄNDERT! von Alwina E. Berger, erschienen beim Verlag Europa Buch. Wir präsentieren hier ein Interview mit der Autorin des Buches, um die literarischen Aspekte und die wichtigsten Erfahrungen zu verdeutlichen, die in diesem Text verdichtet sind. Wir besprechen auch die wichtigsten Themen, die die Autorin im Laufe ihres Schreibens anspricht und die sie mit ihren Leserinnen und Lesern teilen möchte.
BERLIN, WIE HAST DU DICH VERÄNDERT! von Alwina E. Berger, erschienen beim Verlag Europa Buch, ist eine Sammlung von Gedichte der Stadt Berlin gewidmet. In BERLIN, WIE HAST DU DICH VERÄNDERT! von Alwina E. Berger, erschienen beim Verlag Europa Buch, beschreibt die Autorin, wie die Hauptstadt sich verändert und gewandelt hat im Laufe der Zeit. Berlin wird beschrieben mit ihren markanten Plätzen, Straßen und Stadtteilen, den Flüssen und Seen, mit Festivals und Veranstaltungen, die Berlins Lebendigkeit und Lebensfreude zum Ausdruck bringen. Im zweiten Teil dieses Gedichtbands spielt die Flora und Fauna Berlins eine wesentliche Rolle. Die Rede ist hier unter anderem vom Tiergarten und der tragischen Geschichte des Eisbären Knut.
Zum Schluss bekräftigt Alwina E. Berger nochmals, dass – wo immer auf der Welt sie leben könnte – sie immer wieder nach Berlin zurückkehren würde. Voller Enthusiasmus, Esprit und Lebenslust gibt uns die Dichterin einen ganz individuellen und sehr abwechslungsreichen Einblick in „Ihr Berlin“.
Hier ist das Interview mit der Autorin: Viel Spaß beim Lesen.
Welche Themen bestimmen Ihr Buch?
1. Berlin, Berlin und nochmal Berlin! Als die Hauptstadt des wiedervereinigten Deutschlands, als eine weltoffene, kreative und schöne Stadt – mit ihren geschichtsträchtigen Straßen und Plätzen, mit zahlreichen Park- und Grünanlagen, mit weltberühmten Sehenswürdigkeiten und namhaften Institutionen. Eine Stadt, in die … Aus aller Herren Länder jetzt die Menschen kommen…, um das anzuschauen, was sie nach der langen Trennung vollbracht hat. All das beschreibe ich in meinen Gedichten, in denen ich mich auch an solche Themen wie Politik oder Wissenschaft mit dichterischer Feder getraut habe.
Ich beschreibe auch eine Stadt, die liebens- und lebenswert für ihre Bewohner ist. Einigen von ihnen, berühmten und jenen, die nur ihr Alltagswerk verrichten, damit die Welt sich weiterdreht, sowie meinen Mitkämpferinnen widme ich in Gedichten sehr persönliche Zeilen.
Berlin hat seinen Bürgern und Gästen viel zu bieten: kulturell, durch unzählige Events, eine schöne Lage an der Spree und Havel und eine einmalige Umgebung mit Seen und Wäldern. Jede Jahreszeit hat hier ihren Charme, inspiriert mich und findet in der Dichtung einen ihr gebührenden Platz! Wie im „Oktober“: So hauchzart küsst jetzt die Sonne, / wenn sie am Himmel ihren Lauf vollzieht! / Zur Erde schickt sie aus ihrer Krone/ spätsommerliches warmes Licht“.
Auch die Tierliebe der Berliner – mich eingeschlossen – ist ein Thema im Buch.
Wie hat sich Berlin verändert und Warum?
Ja, Berlin hat sich nach seiner und des Landes Wiedervereinigung verändert. Man braucht sich bloß umzuschauen: die Wolkenkratzer aus Beton, Stahl und Glas auf dem Potsdamer Platz, die gläserne Kuppel des Reichstages, der gläserne Palast: der Hauptbahnhof –, das sind die Bilder, die ich sah beim Schreiben der Zeilen:
Die Mitte, leicht und transparent geworden –, / hier herrscht tagsüber und auch nachts Betrieb: / Es wird getagt, es wird verhandelt und gestritten, / geshoppt, gelacht, getanzt und auch geliebt.
Und diese neuen ansprechenden Quartiere an den Spree- und Havelufern – wer würde hier nicht gern wohnen!?
Und natürlich das Leben in der Stadt, die Jahrzehnte durch die Mauer getrennt wurde –, dieses Leben hat sich radikal verändert! Erstaunlich, wie schnell die Fusionen vonstattengingen, wie schnell – wenn auch für viele nicht ohne schmerzliche Erfahrungen – sich das Zusammenwachsen vollzogen hat! Heute fragt kaum jemand, ob einer Ossi oder Wessi ist. Schon gar nicht die junge Generation. Wir sind alle: Berliner!
Welcher Zusammenhang besteht Ihrer Meinung nach zwischen dem Charakter und der Denkweise der Menschen und dem städtischen Umfeld, in dem sie leben?
Ich denke ein großer. Es ist wohl ein Unterschied, ob man in einer Stadt mit ihrem immer schneller werdenden Tempo oder auf dem Land lebt, wo das Leben in viel ruhigeren Bahnen verläuft. Eine Stadt bietet viel mehr Anreize jeglicher Art, was ihre Bewohner in die Lage versetzt, ständig auf dem Laufenden zu sein, um nichts Wichtiges zu verpassen. Man spricht ja nicht umsonst vom „Stadtneurotiker“. Aber positiv gesehen: Durch ein breites Angebot hat man natürlich mehr Möglichkeiten für Bildung, Hobbys, generell für Freizeitgestaltung.
Und noch eine Eigenschaft: Das urbane Leben bringt allein durch die Größe des Territoriums eine gewisse Anonymität mit sich – man kann hier eben nicht jeden kennen. Und das macht auch die zwischenmenschlichen Beziehungen zumindest distanzierter.
Wie würden Sie Ihren Schreibstil beschreiben und auf welche literarischen Modelle beziehen Sie sich?
Meinen Schreibstil? Wenn ich schreibe, denke ich an keinen. Die Gabe, Gedichte zu schreiben, wie auch die Musikalität, die man, wie ich glaube, dazu braucht, wurden mir anscheinend in die Wiege gelegt. Ich fasse einfach in Worte alles, was ich fühle, sehe, denke, erlebe. Die Liebe zur Sprache(n) begleitet mich mein Leben lang. So schrieb ich auch:
Ich bin verwachsen und verschmolzen mit der Sprache, / von meinem Anbeginn: Seitdem ich atme, lebe, lache; / mit Argusaugen ich diesen Schatz bewache, / gewachsen ist er mit der Zeit ums Hundertfache.
Als ehemalige Fremdsprachendozentin für meine Muttersprache Russisch und studierte Germanistin war ich zwar mit beiden Sprachen aufs Engste verbunden, literarisches Schreiben als Fach habe ich aber nicht studiert.
Gedichte zu schreiben begann ich, als ich 17 war und noch in der SU lebte. Deutschsprachige Gedichte schrieb ich viel, viel später. Da lebte ich schon in Berlin und arbeitete an der Humboldt-Universität. 2007 und 2014 erschienen in Frankfurt am Main meine ersten Lyrikbände. Seitdem habe ich damit nie aufgehört.
Schon immer habe ich Puschkins Gedichte geliebt und seine Sprache bewundert. Sein Tod, zu dem die Intrigen der oberen Petersburger Kreise geführt haben, war eine Tragödie für die russische Literatur. Ich mochte auch Lermontow, der ihm sehr ähnlich war. In gleicher Weise haben mir es während des Studiums Goethe und Heine mit ihrer Dichtung angetan, und zwar so, dass ich einige Gedichte ins Russische übersetzte. Später versuchte ich mich mit Puschkin-Übersetzungen ins Deutsche.
Wie war Ihre Verlagserfahrung mit Europa Buch? Planen Sie weitere Bücher zu schreiben?
Ich suchte für meinen dritten Gedichtband „Berlin, wie hast du dich verändert!“ einen Verlag, der in Berlin ansässig wäre. Dass der Hauptsitz des Verlags in Rom ist, erfuhr ich erst aus der Information, die ich von Europa Buch bekommen habe. Da kamen meine ganzen Vorlieben für italienische Musik, Natur und Dolce Vita hoch! Und da in jetziger Zeit der weltweiten Corona-Pandemie alle zum Home- office übergegangen und uns nur virtuelle Verbindungen geblieben sind, wäre eine Zusammenarbeit mit persönlichen Kontakten letztendlich bei jedem Verlag nicht möglich.
Bis jetzt war es eine gute Zusammenarbeit. Ich wurde rechtzeitig und ausführlich über jede Etappe der Buchproduktion sachlich und freundlich informiert. Alle Fristen wurden eingehalten.
Allerdings hätte ich mir gewünscht, dass jeder Mitarbeiter sich nicht nur mit seinem Namen und seiner Aufgabe beim Verlag vorstellen, sondern wenigstens kurz über sich erzählen würde. Durch ein Foto wäre es auch persönlicher.
Ich habe vor, noch zwei weitere Lyrikbände zu veröffentlichen und arbeite an einem großen historischen Projekt. Einige Teile davon sind bereits geschrieben.
Wir danken der Autorin für die Beantwortung unserer Fragen und die Hilfe, den Text und die damit verbundenen Themen auf den Kern zu bringen. BERLIN, WIE HAST DU DICH VERÄNDERT! von Alwina E. Berger, erschienen beim Verlag Europa Buch, verdient es, aufmerksam gelesen zu werden und lässt uns auf eine spannende Reise auf der Suche nach dem echten Leben von einer Stadt und ihrer Einbewohner gehen.