Heute besprechen wir das Buch Die Nachricht, die in einem Loch im Boden gefunden wurde, von Michael Kirchhofen, erschienen beim Verlag Europa Buch. Wir präsentieren hier ein Interview mit dem Autor des Buches, um die literarischen Aspekte und die wichtigsten Erfahrungen zu verdeutlichen, die in diesem Text verdichtet sind. Wir besprechen auch die wichtigsten Themen, die der Autor im Laufe seines Schreibens anspricht und die er mit seinen Leserinnen und Lesern teilen möchte.
Die Nachricht, die in einem Loch im Boden gefunden wurde, von Michael Kirchhofen, ist eine Reise durch seinen spirituellen Entwicklungsprozess. Durch Geschichten, Erzählungen, Gedichte und Überlegungen möchte er versuchen, die Vorstellungen und Glaubenssätze des Lesers auf den Prüfstand zu stellen, gegebenenfalls zu brechen und diesem Ansätze und Alternativen bieten, die eine schönere und stärkere Erfahrung vom Leben möglich machen. Die Nachricht, die in einem Loch im Boden gefunden wurde gibt auch interessante Hinweise und Richtlinien, wie man diese spirituelle Weltanschauung, die der Autor erklärt und erzählt, leben und wie man sich dieser nähern kann.
Um mehr darüber zu erfahren, hier ist das Interview mit dem Autor: Viel Spaß beim Lesen.
Wie bildet man Ihrer Meinung nach seine Vorstellungen über die Welt, über sich selbst, über das Leben? Kann man sie verändern oder können sie harmonisch mit neuen Ideen koexistieren?
Der Mensch bildet sich seine Vorstellung von der Welt aus seinen Erfahrungen, sowie auch aus dem, was ihm sein Umfeld auf tausendfaltigen Wegen über diese vermittelt (Gespräche, Bücher, Filme, Nachrichten, Unterricht usw.). Ich bin der Überzeugung, dass der Mensch sich bei der Bildung seiner Vorstellung schwerpunktmäßig erstmal an seiner eigenen persönlichen Erfahrung orientieren sollte. Gewiss sollte sich dieser auch hierbei reflektieren, dass er die Welt durch einen persönlichen Filter und immer nur im Bezug auf sich und im Rahmen seiner Möglichkeiten erkennt bzw. deutet und interpretiert.
Die meisten Menschen wissen allerdings nichts davon, dass sie selbst eine Verantwortung für ihre Wahrnehmung und Vorstellung von der Welt tragen und dies ein entscheidender Faktor dafür ist, welche Wirkung sie auf dieser Welt (und in ihrem eigenen Leben) geltend machen. Viele Menschen gehen sogar unbewusst, aber grundlegend davon aus, die Dinge so zu sehen, wie sie tatsächlich sind, was ein großer Irrtum ist. Zudem erkennen viele Menschen nicht, dass ihre Wahrnehmung stark durch mediale Einflüsse (wie Fernsehen, Zeitung, Internet, Bücher, Märchen), die Meinung ihrer Mitmenschen und die Konditionierung durch bildende Institute (wie Schulen, Universitäten) geprägt wird und somit auch die Erfahrung ihres Lebens färbt. Einigen fehlt es auch gänzlich an Selbstbewusstsein um ihrer tatsächlichen, aktuellen Erfahrung einen höheren (oder auch nur nennenswerten) Stellenwert beizumessen, als dem was eine sogenannte Autorität gesagt hat oder der allgemein vorherrschenden Meinung entspricht.
Eine Veränderung der eigenen Vorstellung vom Leben findet durchweg statt, da es keinen Nullpunkt oder Stillstand im geistigen Zustand gibt. Alles ist wirksam. Ob es allerdings eine starke oder schwache, eine ,,positive‘‘ oder ,,negative‘‘, eine erkannte oder unerkannte Veränderung ist, liegt in der Hand des Wahrnehmenden. Sicherlich gibt es neue Ideen und Glaubenssätze, welche harmonisch mit dem Alten beisammen leben, aufeinander aufbauen und/oder sich schöpferisch verbinden, noch Größeres hervorbringen. Der moderne Mensch scheint mir aber zunächst erstmal gut daran zu tun, die Zerstörung des alten Weltbildes und den damit verbundenen Schmerz in Kauf zu nehmen.
Das bewusste (Mit-)Gestalten der eigenen Vorstellung und Wahrnehmung vom Leben, in Hinsicht auf die Art, wie man sein Leben erfahren und welche Wirkung man nach außen hin geltend machen möchte, ist eine grundlegende Fähigkeit, die es auszubauen gilt, wenn man eine Verbesserung herbeiführen will.
Welche persönlichen Beweggründe und privaten Erfahrungen haben Sie dazu veranlasst, dieses Buch zu schreiben?
Dem Buch liegt ein sehr persönlicher, tiefgreifender Entwicklungsprozess zu Grunde, welcher es mir ermöglichte, einige sehr bedeutsame und schöne Erfahrungen zu machen und das Leben im Ganzen auf eine deutlich lebendigere Weise zu erleben. Es ist ein Versuch den Menschen, diese innere Veränderung, die von jedem menschlichen Geschöpf auf individuelle Art vollzogen bzw. in Gang gebracht werden kann, Nahe zu legen und diesen jene Ansätze darzulegen, die mir in diesem Prozess geholfen haben.
Müsste ich hier ein paar exaktere Beispiele nennen, so würde ich die deutliche Verbesserung meines Gesundheitszustandes durch lebendige Nahrung, mein funktionaleres Weltbild durch Achtsamkeit in Bezug auf Medienkonsum und meine spirituellen Erfahrungen, von der Erweckung meiner Kundalini bis hin zu meinen außerkörperlichen Erfahrungen durch Meditation angeben.
In meinem Buch arbeite ich auf verschiedenste Weise, auf direktem und indirektem Wege, auf emotionaler und intellektueller Ebene, über Geschichten, Gedichte und Erläuterungen an dem Bewusstsein des Lesers um diesem die Möglichkeit einer positiven Veränderung, welche ihm freilich zu jedweder Zeit zur Verfügung steht und gestanden hat, vor Augen zu führen und schmackhaft zu machen.
Dies ist zumindest der wesentlichste Antrieb, doch ziehe ich auch selbst in Betracht, das ich nicht unbedingt das ganze Spektrum meiner inneren Beweggründe überblicke. Immerhin hat mein Unterbewusstsein einen großen Teil zu meinem Werk beigetragen.
Woraus besteht Ihre geistige Weltanschauung?
Meine geistige Weltanschauung gründet sich auf meinen spirituellen Erfahrungen, den Ableitungen aus meinen Beobachtungen und Erfahrungen im Wach und Traumbewusstsein und zu einem nennenswerten Teil auch aus mir vertrauenswürdig erscheinenden Informationen dritter (in Form von Büchern oder Vorträgen).
Ich glaube (aber nicht unbedingt in dem Sinne zu verstehen, wie man dies von Religiösen kennt) daran, dass dieses Leben eine wundervolle Möglichkeit ist, seine eigenen Qualitäten zu entwickeln, wie auch sich und andere auf eine andere Art zu erfahren, wie es im Geistigen möglich ist, an ein Leben nach dem Tod, welches sich (mindestens) ebenso individuell gestalten lässt, wie das Leben auf der physischen Ebene, an die Reinkarnation und die Einheit oder Verbundenheit aller ,,Dinge‘‘ im Universum (daher auch nur an eine bedingte Gültigkeit der Dualität), genauso wie an ein Bewusstsein, welches allem was ist zu Grunde liegt.
Gleichfalls bleibe ich offen für andere Sichtweisen und neue Erfahrungen, versuche mich in der Bereitschaft zu schulen meine alten Vorstellungen loszulassen, sollten sie einer höheren oder sogar wahreren den Platz zu räumen haben.
Über mein Buch versuche ich allerdings weniger dem Leser meine geistige Weltanschauung zu vermitteln, als ihn dahingehend zu inspirieren, seine eigenen Erfahrungen auf geistiger, spiritueller und auch körperlicher Ebene zu sammeln. Ich bin der Überzeugung, dass ,,viele Wege nach Rom führen‘‘ und die eigene Erfahrung für jedes Individuum maßgebender sein sollte, als die Annahmen und Schlussfolgerungen von angeblichen oder tatsächlichen Erfahrungen anderer, obgleich man diese nutzen kann um eigene zu machen. Fraglos bin ich nicht in der Lage oder auch nur gewillt, ein Buch zu schreiben, indem nicht auch mein Geist mitschwingt.
Haben Sie sich schon einmal in der Situation befunden, von einem Gesprächspartner zum Umdenken überredet zu werden? Unter welchen Umständen?
Natürlich durfte ich mich schon oft äußerer Impulse von Gesprächspartnern erfreuen, die mir geholfen haben, die Dinge aus einer anderen und oft auch effektiveren Sicht zu sehen. Nicht selten findet dieses Umdenken aber auch erst im Nachhinein statt, teilweise sogar lange nach dem Gespräch, wenn ich eine Erfahrung mache, die mir Gesagtes verständlich macht oder andere Impulse hinzukommen, die die Saat keimen lassen.
Die Umstände sind unterschiedlich, doch habe ich gemerkt, dass die eigene innere Einstellung oft sogar noch entscheidender ist als der geistige Zustand des Gesprächspartners oder das Niveau des Gesagten. Bestenfalls sollte man mit einer grundsätzlichen Offenheit in ein Gespräch gehen, anstatt mit dem Versuch den anderen zu überzeugen oder der Angst überzeugt zu werden. Man sollte möglichst auch die egoistische Identifikation mit dem eigenen Gedankengut lösen oder zumindest lockern, um sich nicht bei jeder Gegendarstellung angegriffen zu fühlen.
Es ist gleichfalls doppelt so günstig und gelegen, wenn man der anderen Person vertraut und dieser eine hohe Wertschätzung gegenüber empfindet.
Ein komplettes Umdenken, also in dem Sinne, dass man im Nachhinein die gegensätzliche Darstellung annimmt, ist durch ein Gespräch allein selten hervorzurufen und sollte auch in keiner Richtung erwartet werden. Viel mehr sollte man den Inspirationen Zeit geben um sich mit anderen Impulsen (z.B. Erfahrungen oder weiteren Gesprächen) zu verbinden und im Inneren zu wirken.
Wie war Ihre Erfahrung als Autor mit Europa Verlag? Würden Sie es wieder tun? Planen Sie, weitere Bücher zu schreiben?
Zunächst einmal war das Angebot des Europa Verlages am annehmbarsten und attraktivsten für mich. Jeder von mir kontaktierte Verlag forderte einen Eigenkostenanteil, da ich zu den Neuautoren zähle und unter dieser Bedingung war der Europa Verlag deutlich günstiger als die anderen und kam mir auch zusätzlich entgegen.
Im Laufe der Fertigstellung meines Buchs kamen dann definitiv Gelegenheiten auf, bei denen ich an der Richtigkeit meiner Entscheidung zweifelte. Manch eine Vorgehensweise schien mir doch recht fragwürdig (hierzu muss man allerdings auch sagen, dass ich sogar schon enttäuscht war, dass jeder Verlag einen Eigenkostenanteil forderte. Meine Erwartungen waren wohl unrealistisch), doch kamen mir die Mitarbeiter des Verlags stets entgegen und waren freundlich und kooperativ.
Das Endprodukt, also mein Buch, gefällt mir jetzt sehr und ich bin froh diesen Schritt gegangen zu sein. Ob ich mein nächstes Buch (bzw. meine anderen Bücher, die ich schon geschrieben habe), auch beim Europa Verlag verlegen würde, kann ich jetzt noch nicht ehrlich bestimmen, da es für mich auch entscheidend ist, ob und wie weit mein Buch sich verbreitet (was definitiv auch von mir abhängt).
So weit wie ich die Arbeit jetzt beurteilen kann, bin ich zufrieden, dem Verlag dankbar und freue mich über das Resultat.
Wir danken dem Autor für die Beantwortung unserer Fragen und die Hilfe, den Text und die damit verbundenen Themen auf den Kern zu bringen. Die Nachricht, die in einem Loch im Boden gefunden wurde, von Michael Kirchhofen, verdient es, aufmerksam gelesen zu werden und lässt uns auf eine literarische Reise gehen, an deren Ende wir mit neuem Interesse aufgefordert werden, über unsere spirituelle Entwicklung nachzudenken und sie zu pflegen.