Heute besprechen wir das Buch Poetry – Jam von J.P. Kako, erschienen beim Verlag Europa Buch. Wir präsentieren hier ein Interview mit dem Autor des Buches, um die persönlichen Aspekte und die wichtigsten Erfahrungen zu verdeutlichen, die in diesem Text verdichtet sind. Wir besprechen auch die wichtigsten Themen, die der Autor im Laufe seines Schreibens anspricht und die er mit seinen Leserinnen und Lesern teilen möchte.
Der geschätzte Leser und die hochgeschätzte Leserin finden in diesem Buch, Poetry – Jam von J.P. Kako, erschienen beim Verlag Europa Buch, eine Zusammenstellung von zum Teil illustrierten humoristischen und gelegentlich auch zum Nachdenken anregenden, zeitkritischen Gedichten aus verschiedenen Themenbereichen.
Die Gedichte sollen keine hochtrabende Lyrik darstellen, welche zu geistiger und emotionaler Akrobatik animiert, sondern sollen bewusst eingängig und leicht-füßig daherkommen. Viele, ja allzu viele hochgelobte Gedichte sind bei mutiger Betrachtung und Beachtung nämlich aus ähnlicher Textur gewebt, wie des Kaisers neue Kleider.
Kalauer sind gewollt und kein Versehen und Rufen geradezu nach dem „Aua“ mit dem der Konsument/in sie gerne kommentiert, um zu demonstrieren, wie gebildet er oder sie ist.
Die Empfehlung des Autors für den Rezipienten oder die Rezipientin ist, täglich drei oder vier Gedichte – vor oder nach den Malzeiten einzunehmen. Wie aus der Musik-Rezeption wohlbekannt, reifen auch Gedichte erst durch die Wiederholung zu sich selbst heran. Der Leser und die Leserin sind ebenso Künstler wie der Autor. Was beim ersten Lesen vielleicht noch zu störrisch daherkommt, glättet sich bei erneutem Lesen und lässt sich dann mittels „Aha-Erlebnis“ erst so recht gut verdauen und genießen. Auch das gegenseitige laute Vorlesen führt zu mehr Gebrauchsgenuss.
Welche Themen und Inhalte werden von Ihnen in dem Buch angesprochen?
Wie der Titel des Buches schon verrät, geht es in ihm um Poetry-Marmelade in Form eines one-man-poetry-slams. Der Verfasser ist über siebzig Jahre alt und Poetryslams sind etwas für junge Leute. Der Leser und die Leserin treffen in dem Gedichtreigen auf gereimte Statements zu verschiedensten Themenkomplexen wie etwa Kurioses über Tiere und Pflanzen, andere Menschen und ihre Geisteswelten, Philosophie, Physik und das Urlaubmachen, sowie die Jahreszeiten und zuallererst das Dichten an sich. Das Buch enthält auch politisch-religiöse Statements und ein immanentes Bekenntnis zur zweigeschlechtlichen Liebe zwischen Männern und Frauen. Am Ende des Machwerks stehen drei epische Gedichte. Eines über die Seefahrt, eines über Sigmund Freuds acht Frauen und eines im Stile Schillers ist durchaus als Appell zum Vegetarismus zu verstehen.
Wer sollte dieses Buch unbedingt lesen? Was möchten Sie ihm oder ihr vermitteln?
Das Buch ist gedacht für Menschen mit abgrundtiefsinnigem Humor, die über ihre ach so hehre Weltanschauung und tiefsch(l)ürfende Bildung nicht den Sinn für Kalauer und Selbstironie verloren haben. Die Gedichte sind nicht eigentlich Lyrik in deren oft zu pathetischer Form, sondern eher oximoronhafte Spielereien mit Worten und Gedankengängen. Doch auch mit Statements abseits des Mainstreams wird hier nicht gespart. Wer so etwas mag, hält das richtige Buch in Händen. Hoffentlich richtig herum.
Was war Ihr Ziel beim Schreiben dieses Buches?
Wie Rilke oder Hesse schon jungen Künstlern nahelegten, muss ein Literat gar nicht anders können als sich vor die Schreibmaschine zu setzen und die Gedanken aufs Papier zu hacken. Die Welt um uns herum ist grausam und grau. Da hilft nur noch Humor, um nicht ins Sarkastische abzugleiten. Ich wollte den Leser*innen helfen, die Gegenwart zu ertragen, und darum die Mundwinkel wieder etwas weiter nach oben zu ziehen.
Lächeln lohnt sich echt. Zwei, drei meiner Gedichte vor oder nach den Malzeiten eingenommen befördern die seelische Gesundheit und das Durchhaltevermögen.
Wie haben Ihr Freundeskreis, Ihre Bekannte oder Ihre Familie auf die Buchsveröffentlichung reagiert?
Buchveröffentlichungen sind natürlich nicht nur ein finanzielles Wagnis, sondern darüber hinaus gehen alle Autor*innen das Risiko ein, mit Verachtung oder gar Spott überschüttet zu werden. Rezipient*innen können sowieso alles besser.
Mein unmittelbares Umfeld reagierte bisher wohlwollend und mit einem Hauch von septischer Skepsis, aber die etwas ferneren Freunde und Bekannten fühlen sich durch die Lektüre offenbar belohnt und äußern sich mehrheitlich anerkennend, ja mitunter sogar begeistert. Bei Gedichten verhält es sich ähnlich wie mit musikalischen Darbietungen, sie müssen mehrmals rezipiert werden um eingängig zu werden und verinnerlicht werden zu können.
Stehen schon neue Projekte an?
Nach der Veröffentlichung von fünf poetischen Offenbarungen an die schnöde, dumme Rezipientenwelt muss nun erst einmal Schluss sein mit dem Hinstreuen von Perlen vor die Säue ;>). Mir fällt auch gerade nichts mehr ein. Nichts? Ja natürlich noch so einiges, aber das braucht nun Zeit zum Reifen.
Schließlich sagte schon Richard Strauß zu den Musikern seines Orchesters: „Je falscher es tönt, desto richtiger ist es!“ und auch die die alten Römer wussten schon vor zweitausend Jahren: Si tacuisses, philosophus mansisses! Dem will ich mich nicht aussetzen.
Finito! Tacet.
Wir danken dem Autor für die Beantwortung unserer Fragen und die Hilfe, den Text und die damit verbundenen Erfahrungen auf den Kern zu bringen. Poetry – Jam von J.P. Kako, erschienen beim Verlag Europa Buch, verdient es, aufmerksam gelesen zu werden, weil das Buch neue Perspektiven und Wahrnehmungsmöglichkeiten eröffnet.