Heute besprechen wir das Buch Krisen-Fest von Marit Marschall, erschienen beim Verlag Europa Buch. Wir präsentieren hier ein Interview mit der Autorin des Buches, um die literarischen Aspekte und die wichtigsten Erfahrungen zu verdeutlichen, die in diesem Text verdichtet sind. Wir besprechen auch die wichtigsten Themen, die die Autorin im Laufe ihres Schreibens anspricht und die sie mit ihren Leserinnen und Lesern teilen möchte.
Krisen-Fest von Marit Marschall, erschienen beim Verlag Europa Buch, ist das Ergebnis einer 25 Jahre langen Reise durch verschiedenste Kulturen, Methoden und Biografien. Auf der Suche nach der Quelle unserer natürlichen Resilienz, die jeder Bewohner dieses Planeten in sich zu tragen scheint, hat die Autorin Marit Marschall
innerhalb ihrer Ausbildung zur Permakultur-Designerin den „Baumplan“ entwickelt.
Dieses Werkzeug ermöglicht es uns, in tiefe Verbindung mit der Erde als Lebewesen, der Natur und am wichtigsten, zu uns selbst, zu kommen.
Und vielleicht endlich wieder eine Kultur zu etablieren, die es auch uns Europäern ermöglicht, integriert zu leben und krisenfest zu sein. Um aus dem Nicht-Handeln für unsere Erde in das so wichtige bewusste Handeln zu kommen.
Hier ist das Interview mit der Autorin: Viel Spaß beim Lesen.
Welche Themen bestimmen Ihr Buch?
Mein Buch setzt sich damit auseinander, wie wir Menschen endlich, denn es ist allerhöchste Zeit, nach den Prinzipien intakter Ökosysteme, eine entspannte, spielerische Resilienz erleben oder erhalten können. Als Individuum und als Menschheit als Gesamtes. Ich zeige Möglichkeiten auf, wo und wie wir unser Leben freudvoll gestalten können, trotz Klimakrise, Coronakrise und den persönlichen und sonstigen globalen Krisen. Nämlich durch die Gestaltung unserer riesigen inneren Landschaft in ein Paradies. Die haben wir zum Teil kaum erforscht und dort schlummern so wichtige Fragen, wie: Wer will ich gewesen sein? Wenn wir diese Frage rückblickend mit gutem Gefühl beantworten können, dann haben wir Lebenslust empfunden und uns eine lebendige, gesunde Resilienz erlaubt. Darum geht es in diesem ungewöhnlichen Arbeitsbuch. Prof. Gerald Hüther teilt sein Wissen zum Thema Resilienz mit uns und die wunderbare Landart-Künstlerin Amber Woodhouse zeigt uns ihre filigranen Blütenbilder.
Welche Studien- und persönlichen Erfahrungen waren für das Verständnis der behandelten Themen entscheidend?
Ich habe mich intensiv, über 20 Jahre mit den Themen Permakultur, gesunde Ökosysteme, Ökolandbau und seelische Gesundheit beschäftigt, habe ein Diplom in Permakulturdesign der Permakulturakademie Berlin, eine Ausbildung zur Kindertherapeutin AV abgeschlossen und war in der glücklichen Lage, jahrelang zu Reisen, sehr selbstbestimmt zu forschen und sechs gesunde Kinder zu bekommen. U.a. drängte sich mir die Frage auf, wie indigene Völker ihren andauernden Selbsterhalt als Kultur und Gruppen organisieren, denn sie müssen absolut selbstorganisiert sein, es gibt keine Trennung zwischen „Volk“ und „Staat“. So bin ich irgendwann auf die Frage gestoßen: Sind wir Menschen auch ein Ökosystem auf dieser Erde? Was können wir von den anderen Ökosystemen in Bezug auf unsere Nachhaltigkeit lernen, um unsere selbst gemachten Probleme sinnvoll zu lösen?
Wie unterscheidet sich Ihre Arbeit von anderen zum gleichen Thema?
Ich gehe das Thema sehr systemisch an. Meiner Meinung nach sind alle Lebensbereiche grundsätzlich miteinander verwoben, nicht zu trennen. Also Natur, Kultur, Gesellschaft, Wirtschaft, Politik, Landwirtschaft, Medizin, Pädagogik, nicht zuletzt unsere persönliche Biografie. Es ist kein Buch, zu einem Thema, sondern eine Zusammenführung aller Lebensthemen, und die lassen sich mit diesem Werkzeug, den Fragen dieses Buches, ein Stück besser beantworten und vor allem gestalten. So hoffe ich jedenfalls. Es ist sicher nur ein Versuch diesen Rundumschlag zu meistern, aber ich habe mein Bestes gegeben. Ich wünsche uns eine große Ermutigung durch dieses Buch. Eine Ermutigung dafür, uns dem Lebendigen in Würde und Freude zuzuwenden und nicht resigniert an der Zerstörung unseres Lebensraumes und damit uns, weiter zu arbeiten. Sondern ganz kreativ und spielerisch leicht umzudenken, und neue Handlungsstrategien zu entwickeln. Grundlage dafür ist ein Bewusstwerden über die eigene Macht und Fähigkeit, mich und mein Leben zu gestalten. Ich weiß nicht, ob es ein vergleichbares Buch bisher gibt, denn die Prinzipien der Ökosysteme sind leider noch relativ unbekannt.
Was möchten Sie den Leserinnen und Lesern vermitteln?
Ja, eben diese Ermutigung, aber auch die Erfahrung und das Wissen, dass wir Probleme, die wir selbst verursachen auch wieder selbst lösen können und sollen. Es gibt niemanden, dem wir das überlassen können, und das wäre auch jammerschade, denn die Selbstermächtigung und Eigenverantwortung zu übernehmen, ist ein großartiges Lebensgefühl, dass wir alle hoffentlich bald nicht mehr missen wollen. Um uns auf dieses große Wagnis einzulassen, dafür ist dieses Buch wie eine Landkarte zu verstehen. Ich möchte es jedem Leser und jeder Leserin ermöglichen, sich ganz persönlich für dieses Abenteuer auszubilden. Seine und ihre innere Landschaft erst ganz zu erforschen und dann sinnvoll zu gestalten, wie einen wunderschönen Park, ein Paradies. Wir haben dieses Leben als Geschenk erhalten und es ist unser Bedürfnis, dieses Geschenk vertrauenswürdig zu verwalten, unserer Verantwortung für das Geschenk Erde auch gerecht zu werden. Aber ich glaube, erst wenn wir uns selbst als Paradies begreifen, können wir die Erde auch als solches begreifen und dementsprechend behandeln…
Wie war Ihre Verlagserfahrung mit Europa Buch? Planen Sie, weitere Bücher zu schreiben?
Ich habe noch mindestens 2 Bücher in der Schublade, die ich gerne veröffentlichen will. Wenn ich ehrlich sein darf, hätte ich mir mehr Unterstützung gewünscht, für die professionelle sprachliche Umsetzung dieses Themas durch das Lektorat. So war ich auf mich gestellt und bin auf den Erfolg und auf Feedback sehr gespannt. Grafisch oder ästhetisch darf die Qualität noch zunehmen. Andererseits ermöglicht dieses inhaltliche Zurücknehmen des Verlages auch eine große Freiheit und entspricht ganz meinem Prinzip der Selbstorganisation. Ich bin sehr auf das Marketing gespannt und freue mich auf viele Rückmeldungen und Erfahrungsberichte zu meinem Buch, die ich gerne in folgende Auflagen einarbeite. Ich danke dem Verlag von Herzen, dass er sich diesem experimentellen Buchformat nicht verschlossen hat!
Wir danken der Autorin für die Beantwortung unserer Fragen und die Hilfe, den Text und die damit verbundenen Themen auf den Kern zu bringen. Krisen-Fest von Marit Marschall, erschienen beim Verlag Europa Buch,, verdient es, aufmerksam gelesen zu werden. Wir Menschen können unser Potential als lebensbeschützende Bewohner der Erde freudvoll und gemeinsam ausschöpfen. Professor Gerald Hüther teilt in diesem Buch in einem Interview seine Erfahrung zum Thema Resilienz.