Heute besprechen wir das Buch Ein Traum ist nicht das Leben von Günther Wurzer, erschienen beim Verlag Europa Buch. Wir präsentieren hier ein Interview mit dem Autor des Buches, um die persönlichen Aspekte und die wichtigsten Erfahrungen zu verdeutlichen, die in diesem Text verdichtet sind. Wir besprechen auch die wichtigsten Themen, die der Autor im Laufe seines Schreibens anspricht und die er mit seinen Leserinnen und Lesern teilen möchte.
Ein Traum ist nicht das Leben von Günther Wurzer, erschienen beim Verlag Europa Buch, spielt in der Nachkriegszeit in Österreich. Günther Wurzer, Jahrgang 1944 wird als drittes von fünf Kindern in Sinabelkirchen in der Ost-Steiermark geboren und wächst in einer Bäckersfamilie auf. Zu seinem Vater, der aus der Kriegsgefangenschaft zurückkehrt, bleibt das Verhältnis distanziert. Auch der Mutter fehlt die Kraft, sich neben der vielen Arbeit intensiv um die Kinderschar zu kümmern. Zu den Kriegserlebnissenwird zudem geschwiegen und jeder versucht, damit fertig zu werden. Doch Günther möchte sich mit seinem Schicksal nicht abfinden und versucht als Jugendlicher, für sein Glück und seinen Erfolg zu kämpfen. In seiner Biographie lässt der Autor uns an seinem ereignisreichen Leben teilhaben, indem er reflektiert und seine Gedanken und Gefühle, während der österreichischen Nachkriegszeit bis heute, schildert. Niemals seinen Optimismus verlierend kommt er seinem Ziel langsam näher. Dabei begegnen ihm immer wieder unterschiedliche Menschen, die seinen Wegbegleiten. All dieses hinterlässt auf seinem Lebensweg einen tiefen Eindruck und trägt am Ende zu einem gelungenen Leben bei. Vor allem jungen Menschen möchte der Autor zeigen, dass ein negatives Elternhaus nicht entscheidend ist, sondern jeder Mensch sein Leben selbst in der Hand hat.
Hier ist das Interview mit dem Autor: Viel Spaß beim Lesen.
Welche Themen und Inhalte werden von Ihnen in dem Buch angesprochen?
Die eigene Kindheit mit Zeitgeschichte im Hintergrund, waren der Beweggrund für dieses Buch. Verfügt man heute über die Medien ausreichend Informationen über Krieg – und Nachkriegszeit, so wurde die Jugend damals in Unwissenheit gelassen.
Das Leben und damit die Unterhaltung spielte sich in unzähligen Gaststätten ab, da es in den Haushalten noch keine Fernseher gab. Alkoholgenuss war kein Problem, denn der Besitz eines Autos war nicht die Norm und damit gab es auch kaum Kontrollen durch die Polizei. Gewiss förderte der Alkoholkonsum auch das eigene Vergessen der enttäuschenden Nazi – Ära. In vielen Familien führte der Alkohol aber zu Problemen, unter denen dann meist Kinder zu leiden hatten.
Günther wollte sich diesem belastenden Familienleben entziehen und entschied sich einen eigenen Weg zu gehen. Mit seinem gesamten Eigentum auf dem Rücken machte er sich auf den Weg in die alte Heimat und wollte mit Hilfe alter Freunde all den Jugendlichen und Kindern durch die Gründung einer Organisation helfen. Schlecht ausgerüstet bezüglich Kleidung und fehlender Verpflegung musste er am Ende erkennen, dass er psychisch und physisch an seinem Vorhaben gescheitert war.
Viele neue Organisationen setzen sich heute weltweit für Kinder und Jugendliche ein, die mehr denn je ihre Hilfe bedürfen. Das Thema ist zeitlos und ohne Ende.
Auch in meinem späteren Berufsleben in Deutschland, hatte wir mehrere Mitarbeiter, Untergebene wie leider auch Vorgesetzte, die mit enormen Alkoholproblemen zu kämpfen hatten. Es passierte sehr oft, dass man aus Sicherheitsgründen auf ihre Mitarbeit oder Anwesenheit verzichten mussten und schickten sie nach Hause.
Dies betraf jeweils ältere Mitarbeiter, während die jüngeren eher den leichten Drogen zugetan waren, was ebenfalls nicht geduldet wurde.
Wer sollte dieses Buch unbedingt lesen? Was möchten Sie ihm oder ihr vermitteln?
Kinder und Jugendliche sollten erkennen, dass nicht das Elternhaus unbedingt für sein weiteres Leben verantwortlich ist, sondern jeder Mensch mehr oder weniger sein eigenes Wohlergehen selbst in der Hand hat. Es ist zu einfach, sich für den Rest seines Lebens entschuldigend auf ein weniger glückliches Elternhaus zu berufen.
Was war Ihr Ziel beim Schreiben dieses Buches?
Die eigenen Entscheidungen zu begründen und möglichst viele Umstände wie es dazu kam darzustellen, war offensichtlich die Motivation zum Schreiben. Gleichwohl ging es auch darum, von der erlebten Zeit zu berichten, bevor sich niemand mehr daran zu erinnern vermag.
Detaillierte und genauere Beschreibungen hätten zu einem umfangreicheren Werk geführt, was in langatmigen Memoiren geendet hätte.
Das wiederum kann für junge Leser gewiss nicht von Interesse sein. Das Interesse wollte ich auf einen Traum richten, der nicht das Leben bedeutete.
Aus eigener Erfahrung lieben junge Leser keine dicken Bücher, die dann wohl auch in einer höheren Preislage liegen. Auch der Preis sollte für junge Leser kein Hindernis darstellen und damit vom Kauf abhalten.
Wie würden Sie den Schreibstil beschreiben und auf welche literarischen Modelle beziehen Sie sich?
Ebenfalls für junge Leser gedacht, wählte ich eine einfache Sprache, damit man nicht ein Lexikon bereithalten muss. Die Sprache der Jugend von heute habe ich jedoch auch bewusst vermieden, um in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg zu bleiben.
Mir ist das Buch „Katz und Maus“ von Günter Grass, als ein Teil einer Trilogie in Erinnerung. Eine Geschichte, die wohl auch einen autobiografischen Hintergrund hat.
Mein Buch scheint vom Inhalt bewegender, vielleicht auch spannender zu sein, wie mir bisherige Leser berichteten. Die Tatsache, dass man das Buch jeweils kurzfristig gelesen hat, scheint die Spannung im Geschehen zu bestätigen.
Wie war Ihre Verlagserfahrung mit Europa Buch? Schreiben Sie derzeit an einem neuen Buch?
Zurzeit ist kein neues Buch in Planung.
Aus mehreren Angeboten verschiedener Verlage wählte ich gezielt Europa Buch.
Das Angebot war übersichtlich und ließ keine Fragen offen. Außerdem bekam ich bereits für mein erstes Buch „Wohin gehst du Adam?“ vom Europabuch – Verlag ein Angebot. Leider kam es zwei Wochen zu spät, da ich vorher schon bei Novum – Verlag unterschrieben hatte. Nachträglich gesehen – leider!
Leider deshalb, da ich das Gefühl nicht loswerde, dass ich einfach aus Unwissenheit abgezockt wurde.
Der Gewinner ist zu 100% nur der Verlag und der Rest ist für den Autor.
Wir danken dem Autor für die Beantwortung unserer Fragen und die Hilfe, den Text und die damit verbundenen Erfahrungen auf den Kern zu bringen. Ein Traum ist nicht das Leben von Günther Wurzer, erschienen beim Verlag Europa Buch, verdient es, aufmerksam gelesen zu werden, weil das Buch neue Perspektiven und Wahrnehmungsmöglichkeiten eröffnet.