Heute besprechen wir das Buch Die Traumtänzerin von Gabrielle Jesberger, erschienen beim Verlag Europa Buch. Wir präsentieren hier ein Interview mit der Autorin des Buches, um die persönlichen Aspekte und die wichtigsten Erfahrungen zu verdeutlichen, die in diesem Text verdichtet sind. Wir besprechen auch die wichtigsten Themen, die die Autorin im Laufe ihres Schreibens anspricht und die sie mit ihren Leserinnen und Lesern teilen möchte.
Die Traumtänzerin von Gabrielle Jesberger, erschienen beim Verlag Europa Buch, ist ein spannender Roman über die Suche der Protagonistin nach ihren Wurzeln. Dieser Weg hält so viel Schmerzhaftes, aber auch Neues und Glückbringendes für sie bereit.
Wird die Protagonistin ihr Glück, ihre Liebe und ihre Bestimmung finden, nach der sie sich so sehr sehnt? Schafft sie es, ihr Leben umzukrempeln und selbst in die Hand zu nehmen?
Hier ist das Interview mit der Autorin: Viel Spaß beim Lesen.
Welche Themen und Inhalte werden von Ihnen in dem Buch angesprochen?
Das Leben ist voller Geheimnisse. Mythen und Märchen wollen seit jeher diese Geheimnisse ergründen und offenbaren mit ihrer symbolischen, metaphorischen Sprache Wahrheiten über das Wesen des Menschen, in denen das Grundgerüst uralter archetypischer Muster steckt. Wie früher erzählen heute Fantasy und Märchen mit mythischen Bildern Geschichten, in denen das Übernatürliche vorkommt. Sie sind Seelennahrung und führen zum inneren Frieden. Denn in diesen Mustern geht es um allgemeine geistige und psychische Probleme, denen wir alle im Laufe unseres Lebens begegnen. Die verborgene und kostbare Botschaft über die „verborgene Seite der Wirklichkeit“ ist die vom Sinnzusammenhang der geschaffenen Welt, der Einheit des Seins und ermöglicht so eine Reflexion zwischen Mensch und Welt.
Die Protagonistin Blandina geht in schlafwandlerischem Vertrauen den eigenen Weg: Vom reinen Ich-Bewusstsein und der daraus folgenden Einsamkeit bis hin zur Überwindung der Denkspaltung von Subjekt und Objekt, von Ich und Du. Am Ende ist sie in der Tiefe mit Allen und Allem innig verbunden. Sie zeigt uns einen Weg, der uns allen möglich ist und uns aus dem Allein-Sein zur Erfahrung des All-Eins-Seins führt.
Wer sollte dieses Buch unbedingt lesen? Was möchten Sie ihm oder ihr vermitteln?
Ebenso wie Blandina treibt uns alle eine geheime Sehnsucht an. Oft schlummert das Ziel tief im Verborgenen. Meist sind es schmerzliche Erfahrungen, die uns aufrütteln. Wir wachen aus unserer Verschlafenheit auf, gehen auf Spurensuche und machen uns auf den Weg. Obwohl unsere Wege alle sich unterscheiden, ist es doch unser aller Wunsch, die Fülle unserer einzigartigen Individualität umzusetzen und unsere gesamten Anlagen in diesem Leben zu verwirklichen. Auch wenn wir nicht alle dieselben Aufgaben haben wie die Protagonistin Blandina, können wir ebenso wie sie lernen, unsere eigenen Methoden zu entwickeln und anzuwenden, um uns den Herausforderungen, die uns begegnen, erfolgreich zu stellen.
Träume mit ihren geheimnisvollen Botschaften, die wir nach und nach entschlüsseln, begleiten uns auf unserem Weg. Schritt für Schritt gehen wir weiter, entdecken offenbar neue Räume in uns, die jedoch lediglich wie in einem Nebelschleier gefangen waren.
Was war Ihr Ziel beim Schreiben dieses Buches?
Meine Motivation war das Aufzeichnen eines Befreiungsweges, um auch andere Frauen zu ermutigen, ihren Selbstwert zu erkennen und ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Erst dann kann sich eine gleichberechtigte Partnerschaft in gegenseitiger Wertschätzung entfalten. Blandinas Weg ist nur ein Beispiel, das Schritt für Schritt ihre Befreiung aus der beklemmenden Atmosphäre im Elternhaus beim Lesen miterleben lässt. Es ist ihr nicht klar, dass die unbewusst übernommenen Muster aus ihrer Kindheit ihr Leben immer noch bestimmen als sie sich blindlings in einen Mann verliebt, der mit ihr das Spiel von „Macht und Ohnmacht“ in der Ehe weiterführt. Auch er bringt sein „Gepäck“ mit und ihre gegenseitigen Erwartungshaltungen führen in eine abgrundtiefe Enttäuschung.
Erst als Blandina anfängt, ihre Gefühle wahrzunehmen, die sie allzu lange verdrängt hat, beginnt der Wandel. Und als sie dazu bereit ist, stehen ihr plötzlich magische Helfer und Helferinnen zur Seite. Und nun begreift sie, warum sie sich ein Leben lang überfordert hat. Sie findet die Liebe zu sich selbst und beginnt mit der so nötigen Selbstfürsorge. Sie erlebt ein tiefes Verstehen, Akzeptanz und Wertschätzung für sich selbst und kann dies daher erst jetzt auch für ihren Mann empfinden. Wie er darauf reagiert, grenzt an ein Wunder. Es beginnt ein umfassendes Aussöhnen mit ihrer Kindheit, das Lösen von allen Abhängigkeiten und die Entdeckung der Freiheit, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen und gemeinsam mit ihrem Mann zu gestalten.
Wie würden Sie Ihren Schreibstil beschreiben und auf welche literarischen Modelle beziehen Sie sich?
Unsere Chance als “ErzählerInnen” ist, dass wir Worte finden, die – selbst wenn es jahrhundertealte Geschichten sind – zum Miterleben verführen, dass wir die Leser und Leserinnen hereinholen in das, was uns Menschen seit Gedenken antreibt, was uns in unserer tiefsten Sehnsucht anspricht und uns so packt, dass wir mit unserer Fantasie ausbrechen aus dem gewohnten Kreis des Alltags und uns aufs Neue vom Leben überraschen lassen.
Ich möchte meine Leser und Leserinnen mitnehmen auf die spannende Reise meiner Protagonistin zu sich selbst, ihren Wurzeln und zu ihrem Glück. Ich möchte sie neugierig machen und einladen, die mögliche Weiterentwicklung auf ihre eigene Weise „zu Ende zu denken“ und ab und zu innezuhalten, um sich selbst zu hinterfragen.
Beim Schreiben entstehen authentische Dialoge mit meinen Protagonistinnen und Protagonisten, die auch meinen Leserinnen und Lesern ein tiefes Verstehen ermöglichen, das jeden moralischen Zeigefinger vergessen lässt. Ich schreibe zuallererst aus der Perspektive der Protagonistin Blandina, ohne aber die Wesensmerkmale ihrer Wegbegleiter aus den Augen zu verlieren.
Die Schilderungen der Lebenswege ermutigen, das eigene Leben und die Zukunft kreativ zu gestalten, die alte Ordnung, den Lauf der Welt auf den Kopf zu stellen, eine andere Perspektive einzunehmen, um neu zu sehen. Zu verstehen, dass wir auf den Schultern der Generation vor uns stehen, lässt die Leserinnen und Leser weiter sehen und ermutigt sie, übernommene und überkommene Haltungen loszulassen und Verantwortung zu übernehmen für das eigene Leben, um tragische Wiederholungen familiärer Ereignisse zu verhindern und ihr eigenes Potenzial zu entfalten.
Der Stil in diesem Roman zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass er mit den Konventionen eines Liebesromans bricht und durch Fantasy-Elemente etwas ganz Neues erschafft.
Die markanten Erkenntnisse, die Blandina auf ihrer Reise gewinnt sind auch zu finden in den eingefügten kleinen Märchen, die das jeweilige Thema in aller Klarheit aufleuchten lassen und die Leserinnen und Leser hereinholen in die Geschichte. Damit sie sich darin wiederfinden und erkennen, dass diese oder ähnliche Gedanken auch in ihnen sind.
Wie war Ihre Verlagserfahrung mit Europa Buch? Schreiben Sie derzeit an einem neuen Buch?
Lobenswert ist vor allem die harmonische Zusammenarbeit mit Frau Margareta Gaida, der Lektorin. Deutlich war zu spüren, wie sie sich einließ in die Handlung und daher Änderungsvorschläge brachte, die absolut stimmig waren. Es fügte sich wunderbar für meine Passagen in italienischer Sprache, dass sie diese perfekt beherrscht und sich immer mehr eine übereinstimmende Grundhaltung allem Leben gegenüber zeigte, die nicht nur in ihrer eigenen Imker-Erfahrung begründet ist.
Das Engagement und die Unterstützung von Herrn Dr. Paolo Finistrella ist ebenso eine wundervolle bereichernde Erfahrung, die ich bisher so nicht kannte und die mich wie Frau Gaidas Unterstützung motiviert, auch meinen nächsten Roman dem Europa Buch Verlag anzuvertrauen.
Da seit meinem ersten Buch Frauenschicksale im Mittelpunkt stehen, greift das Manuskript meines sechsten Romans wieder einen ganz besonderen Lebensweg einer jungen Frau auf.
Wir danken der Autorin für die Beantwortung unserer Fragen und die Hilfe, den Text und die damit verbundenen Erfahrungen auf den Kern zu bringen. Die Traumtänzerin von Gabrielle Jesberger, erschienen beim Verlag Europa Buch, verdient es, aufmerksam gelesen zu werden: Wie Dr. rer. nat. Jens W. Maria Marquardt sagt, „Das ist das Wundervolle an diesem Buch. Es nimmt uns mit auf die Reise durch ein bewegtes Leben mit der großartigen Möglichkeit, immer mal wieder auch uns als Leser zu hinterfragen. Gleichzeitig begleitet es uns auf eine Reise zur inneren Glückseligkeit.“