Heute besprechen wir das Buch Die „Superaktiengesellschaft“ von Manfred Lütz, erschienen beim Verlag Europa Buch. Wir präsentieren hier ein Interview mit dem Autor des Buches, um die persönlichen Aspekte und die wichtigsten Erfahrungen zu verdeutlichen, die in diesem Text verdichtet sind. Wir besprechen auch die wichtigsten Themen, die der Autor im Laufe seines Schreibens anspricht und die er mit seinen Leserinnen und Lesern teilen möchte.
Die „Superaktiengesellschaft“ von Manfred Lütz, erschienen beim Verlag Europa Buch, ist ein Sachbuch, das die entscheidenden Fragen der aktuellen Politik und Wirtschaft klärt und anspricht. Gegenstand der Untersuchungen sind die „Mechanismen“ und „Automatismen“, die durch die Eigentumsverhältnisse an Produktionsmitteln, speziell denen des damaligen Ostens, zwangsläufig und gewissermaßen automatisch hervorgebracht werden. Also nicht das, was Politiker von sich gegeben haben, wird angeführt, um damit irgendetwas beweisen zu wollen – an dem, was Politiker sagen, muss man sowieso immer zweifeln, meint Lütz – nein, nur das, was sich aus den veränderten Eigentumsverhältnissen logisch erklären lässt. Und er hat Potenzen gefunden, hat aber auch Fehler, die begangen worden sind, festgestellt. Insgesamt erkennt er aber eine Alternative zu unserer heutigen problemgeschüttelten Gesellschaft und sieht die etwas spätere Zukunft trotz aller zuvor noch zu erwartenden Schwierigkeiten, letzten Endes unter durchaus optimistischem Gesichtspunkt.
Hier ist das Interview mit dem Autor: Viel Spaß beim Lesen.
Welche Themen und Inhalte werden von Ihnen in dem Buch angesprochen?
In diesem Buch wird anhand Mechanismen, die konkret in der ehemaligen DDR, wo ich ja bis zu meinem fünfzigsten Lebensjahr gelebt habe, wirksam gewesen sind, belegt, dass ein gesamtgesellschaftliches Eigentum an Produktionsmitteln (wohlgemerkt: ein Eigentum an Produktionsmitteln, nicht das an persönlichen Dingen) zukunftsträchtige Lösungen hervorbringt.
Was war Ihr Ziel beim Schreiben dieses Buches?
Im ersten Kapitel des Buches gehe ich auf diese Frage ein. Kurz noch einmal dessen Inhalt: Ich habe zweimal die Zweckmäßigkeit und die Notwendigkeit eines gesamtgesellschaftlichen Eigentums bezweifelt: als junger Mensch auf Grund meiner Erziehung durch mein Elternhaus, und dann später noch einmal nach dem Zusammenbruch des Systems 1990.
Beim zweiten Mal habe ich mich gefragt, ob das, was ich nach langem Zögern schließlich für richtig gehalten habe, nichts weiter als eine Bauernfängerei gewesen sein sollte? Ob ich demzufolge nichts als ein Dummkopf gewesen bin. Ein Trottel. Das ist sehr deprimierend gewesen!
Deshalb habe ich nach Antworten gesucht.
Ich habe also Klarheit für mich finden wollen. Das ist mein Ziel gewesen.
Die Beschlüsse der Partei sind dabei für mich nicht infrage gekommen, weil ich auf Grund des Zusammenbruchs ja gerade deren Richtigkeit anzweifeln musste.
Beispiele sind auch ungeeignet, weil jeder solche finden kann, die ihm genehm sind.
Deshalb nur noch nach jenen „Automatismen“, jenen Gesetzmäßigkeiten gesucht, die jener neuen Form des Eigentums innewohnen.
Getreu dem Ausspruch: Was man schwarz auf weiß besitzt, kann man getrost nach Hause tragen (Goethe, Faust) habe ich begonnen, meine Gedanken aufzuschreiben.
Dabei bin ich zu der Meinung gekommen, dass das, was ich herausgefunden habe, auch andere interessieren könnte. Und deshalb habe ich mich entschlossen, es als Buch zu gestalten.
Wer sollte dieses Buch unbedingt lesen? Was möchten Sie ihm oder ihr vermitteln?
Es wird über das untergangene System so vieles Falsches publiziert, es wird so viel gelogen, es werden so viele Halbwahrheiten berichtet, so vieles verschwiegen, … wirklich fundiertes, belastbares Wissen gibt es bei vielen nur wenig.
Auch wenn man vermuten könnte, dass ich das Buch nur für die geschrieben habe, die wie ich auch nach Antworten gesucht haben oder noch suchen, also für „Ossis“ und da wiederum insbesondere für die älteren Generationen, möchte ich mich zum einen an alle die wenden, jung wie alt, die dazu bereit sind, sachlich formulierte, aber nicht mainstream-konforme, also auch einmal „andere Gedankengängen zumindest zur Kenntnis zu nehmen, und zum anderen an die, die nach Möglichkeiten suchen, wie man die großen Probleme der Menschheit in Zukunft lösen könnte.
Ich verlange keinesfalls, dass sie meinen Darstellungen in Gänze gleich folgen und akzeptieren, aber zumindest einen kurzen Blick sollten sie in das Buch werfen.
Wie würden Sie Ihren Schreibstil beschreiben und auf welche literarischen Modelle beziehen Sie sich?
Ich bin ein Mann aus der Praxis, also kein Wissenschaftler und versuche deshalb erst gar nicht, mich wissenschaftlich auszudrücken, sondern lediglich, alles klar und verständlich zu formulieren. Getreu dem Motto: Es gibt kein kompliziertes Thema, was nicht mit einfachen Worten dargestellt werden kann.
Herausgekommen ist eine mehr oder weniger populärwissenschaftliche Form.
Zugegeben, es hat lange gedauert, sehr lange bevor ich einen mir passend erscheinenden Schreibstil gefunden hatte, – Man muss eben alles, was man tut, erst erlernen -, aber nun meine ich, ihn in etwa gefunden zu haben. Als Vorbild habe ich mir Bücher genommen, die in ähnlich verständlicher Weise geschrieben sind. Wie zum Beispiel das Buch „Das chinesische Jahrhundert – Die neue Nummer eins ist anders“ von Wolfram Elsner
Wie war Ihre Verlagserfahrung mit Europa Buch? Schreiben Sie derzeit an einem neuen Buch?
Ich bin über die bisherige Zusammenarbeit angenehm überrascht, weil ich vorher Bedenken hatte, ob sich ein großes Unternehmen intensiv mit mir beschäftigen wird. Aber bisher gibt es keinerlei Gründe zu Beschwerden. Alles korrekt. Alles professionell. Und ich bin optimistisch, dass wir auch in Bezug auf den Vertrieb der Bücher gut kooperieren werden.
Im Moment schreibe ich an keinem anderen Buch.
Um das Buch nicht noch umfangreicher werden zu lassen, habe ich einige Themen, über die ich schon geschrieben hatte, wieder herausgenommen, wie zum Beispiel das über Sport, darüber weshalb die Kriminalität, speziell die Wirtschaftskriminalität, niedrig gewesen ist, über Dialektik und über die Grundgesetze der Philosophie, und alles in der gleichen Art und Weise wie vorliegendes Buch.
Man könnte unter Umständen darüber nachdenken, ob man nicht doch noch über diese und noch ein paar andere Themen schreibt, aber das hängt in erster Linie davon ab, ob daran überhaupt Interesse besteht.
Wir danken dem Autor für die Beantwortung unserer Fragen und die Hilfe, den Text und die damit verbundenen Erfahrungen auf den Kern zu bringen. Die „Superaktiengesellschaft“ von Manfred Lütz, erschienen beim Verlag Europa Buch, verdient es, aufmerksam gelesen zu werden, weil das neue Perspektiven und Wahrnehmungsmöglichkeiten eröffnet.