Heute besprechen wir das Buch JONA VOM WALDE von Iris Frick, erschienen beim Verlag Europa Buch. Wir präsentieren hier ein Interview mit der Autorin des Buches, um die literarischen Aspekte und die wichtigsten Erfahrungen zu verdeutlichen, die in diesem Text verdichtet sind. Wir besprechen auch die wichtigsten Themen, die die Autorin im Laufe ihres Schreibens anspricht und die sie mit ihren Leserinnen und Lesern teilen möchte.
JONA VOM WALDE von Iris Frick, erschienen beim Verlag Europa Buch, ist eine faszinierende und fesselnde Geschichte von Jonas’ ethischer und menschlicher Entwicklung und Bildung.
Hier ist das Interview mit der Autorin: Viel Spaß beim Lesen.
Welche Themen bestimmen Ihren Bildungsroman?
Ich habe diesen Roman an dem Märchen „Der Eisenhans“ der Brüder Grimm geschrieben.
Es ist ein Initiationsroman und beinhaltet ein Hauptthema, das häufig in Märchen vorkommt. Ein Kind, ob Junge oder Mädchen, oft der oder die jüngste von drei Geschwistern, wird von den Geschwistern, und oft auch den Eltern verkannt. Oft schwächlich, oft ungeliebt, eine Art Dummlingsgestalt, findet zu seinen/ihren ganz persönlichen Qualitäten, und dadurch zu seinem/ihren Lebensziel, das noch unbekannt ist. Er/sie, hier Jona, wird vor viele Aufgaben gestellt, die er mit seiner Intuition, Empathie und zugleich Bescheidenheit auf geniale Art und Weise mit „gesundem Menschenverstand“ löst. Auch, wenn er manchmal scheitert, verliert er nie den Mut.
Es tritt noch eine zweite Gestalt auf, der „verwünschte“ Hannes, dessen Schicksal mit dem Jonas eng verknüpft ist. Jona jedoch ahnt nichts davon, aber er wählt unbewusst den richtigen Weg. Es gelingt ihm am Ende, auch die Verzauberung des „Eisenhans“ zu lösen.
Was sind die menschlichen und moralischen Eigenschaften des Protagonisten und wie entwickeln sie sich im Laufe der Ereignisse?
Eigentlich hat Jona von sich nur das Bild des ewig kränklichen Versagers, der gern so sein wollte wie es seine beiden älteren Brüder es sind. Er ist ein Träumer, und seine Qualitäten sind in seinem Lebensumfeld nicht gefragt. Aber Jona ist neugierig, und das bringt ihn manchmal in schwierige Situationen.
Mit Hilfe eines zunächst gefürchteten Helfers überwindet er manche Hürden, und sein persönlicher Weg entsteht, „in dem er ihn geht“.
Was möchten Sie den Leserinnen und Lesern vermitteln?
Niemals den Mut verlieren und an sich selbst glauben. Es gibt immer einen persönlichen Weg, den es gilt zu finden. Wichtig war mir auch, bei einer „bedrohlichen“ Gestalt wie Hannes, auch zu erkennen, dass hinter dieser Fassade ein wunderbarer, entdeckungswürdiger Kern liegt. Ich wünsche mir, dass sich die Kinder, für die ich das Buch schrieb, selbst erkennen.
Da in dem Märchen „Der Eisenhans“ die weibliche Rolle – trotz der mutigen Königstochter – ein wenig zu kurz kommt, habe ich noch die Kräuterfrau „Tilia“ eingeführt, die eine Art „Station“ auf dem Rückweg aus dem verwunschenen Wald in die Menschenwelt darstellt.
Wie würden Sie Ihren Schreibstil beschreiben und auf welche literarischen Modelle beziehen Sie sich?
Ich habe keine Definition für meinen Schreibstil. Ich komme vom Märchenerzählen, und wahrscheinlich entdeckt man in meinem Buch die eine oder andere Ausdrucksweise, die ich bewusst beibehalten habe.
Ich arbeite, wenn man so sagen kann, konzeptlos und bin neugierig, was entsteht. Als „Gerüst“ habe ich das erwähnte Märchen hergenommen. Mich hat immer gereizt, was sich im Märchen hinter den oft unerklärlichen Abläufen und Situationen verbirgt. Ich habe versucht, darauf Antworten zu finden.
Wie war Ihre Verlagserfahrung mit Europa Buch? Planen Sie, weitere Bücher zu schreiben?
Danke! Meine Erfahrungen waren positiv. Aber da „Jona“ mein erstes Buch ist, habe ich keine Vergleichsmöglichkeiten. Ich habe bereits mein nächstes Buch begonnen. Es wird wieder ein Märchenroman sein.
Wir danken der Autorin für die Beantwortung unserer Fragen und die Hilfe, den Text und die damit verbundenen Themen auf den Kern zu bringen. JONA VOM WALDE von Iris Frick, erschienen beim Verlag Europa Buch, verdient es, aufmerksam gelesen zu werden, denn zeigt uns die Möglichkeit, uns menschlich und ethisch weiterzuentwickeln und aufzuwachsen, indem wir die Lektionen des Lebens lernen und uns unseres Platzes in der Welt bewusst werden.