Heute besprechen wir das illustrierte Kinderbuch Maximilian – Der Milchvampir von Caroline Reim, erschienen beim Verlag Europa Buch. Wir präsentieren hier ein Interview mit der Autorin des Buches, um die persönlichen Aspekte und die wichtigsten Erfahrungen zu verdeutlichen, die in diesem Text verdichtet sind. Wir besprechen auch die wichtigsten Themen, die die Autorin im Laufe ihres Schreibens anspricht und die sie mit ihren Leserinnen und Lesern teilen möchte.
Maximilian – Der Milchvampir von Caroline Reim, erschienen beim Verlag Europa Buch, ist ein spannendes illustrierte Kinderbuch. Die kleine Fledermaus Maximilian hat andere Essgewohnheiten als „normale“ Fledermäuse: Er liebt Milch! Jedoch ist es schwierig ungesehen an Vorrat zu kommen. Zum Glück macht er eine neue Bekanntschaft, die ihm hilft, Mücken- und Faltermahlzeiten zu umgehen. Wird er das weiterhin unbemerkt schaffen?
Um mehr darüber zu erfahren, lesen wir das Interview unserer Autorin.
Welche Themen und Inhalte werden von Ihnen in dem Buch angesprochen?
In dem Buch geht es um eine junge Fledermaus, die in einer kleinen Höhle mit ihrer Familie in Transsilvanien lebt. Die kleine Fledermaus heißt Maximilian. Er ist keine gewöhnliche Fledermaus. Er will keine anderen Tiere essen, sondern ernährt sich ausschließlich von frischer Milch. Er hat Angst davor, dass seine Familie dies herausbekommt und ihn aus der Höhle und dem gemeinsamen Leben verstößt. Deshalb versteckt er seinen Vorrat sicher in einer Ecke der Höhle. Als er eines Nachts auf Streifzug geht, um neue Milch zu bekommen trifft er erst auf einen Ochsen, der keine Milch geben kann. Anschließend versteckt er sich in einer alten Scheune. Dort begegnet er, nachdem er sich in Sicherheit wiegt, einer alten Ziege. Diese zeigt ihm, dass er ihr wichtig ist, da sie ganz einsam lebt. Nur in Kontakt mit dem Bauer auf dem Hof und nicht mit anderen Tieren kommt. Die beiden ungleichen Tiere werden schnell Freunde und zudem kann die Ziege den Milchdurst der kleinen Fledermaus stillen. Als Maximilians Schwester herausbekommt, was ihr Bruder nachts so treibt, verrät sie ihn an die Eltern. Entgegen der Erwartung des kleinen Milchvampirs verstehen die Eltern sein Anderssein und akzeptieren ihn wie er ist. Die Erleichterung der kleinen Fledermaus ist groß.
Wer sollte dieses Buch unbedingt lesen? Was möchten Sie ihm oder ihr vermitteln?
Dieses Buch ist gedacht für Kleinkinder. Ob es die Eltern bereits im Krippenalter vorlesen, ob Kinder gerade lesen lernen oder auch im Grundschulalter ihre Leselust stillen. Es ist für eine relativ breitgespannte Altersgruppe aufgelegt. Das Buch soll bereits kleinen Kindern aufzeigen, dass es nicht schlimm ist anders zu sein als alle anderen. Das man immer von seinen Liebsten akzeptiert werden kann wie man ist und ihnen die Angst nehmen offen mit sich selbst und ihren Vorlieben umzugehen. Zudem zeigt es auf, dass auch eine Freundschaft unter ungleichen Zeitgenossen möglich sein kann. Eine Akzeptanz gegenüber dem Anderssein zu lernen, wiegt in der heutigen Zeit leider sehr viel. Viele Menschen unter uns können bis ins Hohe Alter nicht mit ihrer Andersartigkeit umgehen und verstecken sich vor ihrer Familie und Freunden. Manche erleiden durch dieses Versteckspiel oftmals Krankheiten oder Depressionen, welche schwer wieder zu heilen sind. Durch den ehrlichen Umgang mit sich selbst und der Umwelt soll dieses Buch ein kleiner Wegbereiter für unsere kleinsten Mitmenschen sein.
Was war Ihr Ziel beim Schreiben dieses Buches?
Das ursprüngliche Ziel lag tatsächlich nur in einem Spaß innerhalb unserer kleinen Patchworkfamilie ein Buch für unseren kleinen Sohn und Bruder zu schreiben. Zum Anfang war niemals angedacht es bei einem Buchverlag einzureichen. Wir kamen aufgrund des großen „Milchdurstes“ beim Stillen unseres Maximilians auf die Bezeichnung das er ein kleiner Milchvampir ist. Maximilians Bruder Julian kam dann auf die Idee mit der Geschichte zu einer Fledermaus, die gerne Milch trinkt. Dadurch entstand die Idee als Maximilian ca. eineinhalb Monate alt war. Die große Schwester Elena, welche eine Begabung zum Zeichnen hat, malte uns den kleinen Milchvampir, sowie den Ochsen und die Ziege Lieselotte. Alle anderen Bilder entstanden anschließend in gemeinsamer Arbeit über mehrere Monate. Die endgültige Geschichte wurde unter uns fünf Familienmitgliedern immer wieder umgeschrieben und angepasst, bis es uns allen gefiel. Wir ließen unserem Sohn dieses fertige Werk als Fotobuch drucken und er bekam es zu seinem ersten Geburtstag. Durch die große Begeisterung habe ich mich dazu entscheiden, das fertige Werk bei dem Buchverlag einzureichen. Das eine positive Antwort kam überforderte uns in der Familie zum Anfang. Nun sind wir sehr stolz darauf, dass es in den Buchhandlungen in den Regalen steht.
Wie haben Ihr Freundeskreis, Ihre Bekannte oder Ihre Familie auf die Buchsveröffentlichung reagiert?
Ich selbst habe die anderen vier der Familie erst lange nach der Einreichung darüber informiert. Als dann der positive Anruf kam, haben wir in einem Restaurant zu Abend gegessen. Ich habe meiner Familie dort die schöne Nachricht überbracht, dass das Buch veröffentlicht werden soll. Die Reaktion der vier war genauso überragend, wie es für mich selbst war. Unfassbar, dass unser kleines Familienexperiment tatsächlich jedermann lesen kann. Vor allem weil wir alle unser Herzblut in das kleine Werk gesteckt haben und die Fledermaus damit ein kleiner Teil unserer Familie geworden ist. Die weitergehende Familie sowie unser Freundeskreis erhielten die Nachricht von der Veröffentlichung erst nachdem wir den Vertrag unterzeichnet hatten. Alle waren sehr begeistert und wollten direkt ein Exemplar für sich beanspruchen. Als der Veröffentlichungstermin feststand, waren alle bereit uns bei der Verbreitung in den sozialen Medien zu helfen. Alle sind stolz auf dieses Buch und zeigen es uns auch immer wieder, indem sie nachfragen, wie es so läuft und was alles noch vor uns liegt.
Stehen schon neue Projekte an?
Es gibt tatsächlich seit ein paar Wochen zwei Ideen zur Fortsetzung der Abenteuer unseres kleinen Milchvampirs. Wir haben uns bereits an eine Geschichte etwas intensiver gesetzt und diese auch fast schon inhaltlich zu Ende gebracht. Ein paar Bilder sind auch schon entstanden. Für das nächste Abenteuer von Maximilian wurden auch wieder die Vorlieben unseres Sohnes, für den der Milchvampir ursprünglich entstand, aufgegriffen. Leider ist es uns aufgrund unserer Berufe, in denen wir im Alltag stark eingespannt sind, oftmals in den Abendstunden nicht möglich stetig an der Geschichte zu arbeiten, weshalb sicherlich noch einige Zeit für einen zweiten Teil des Milchvampires ins Land gehen wird. Aber wir bleiben am Ball. Vielleicht können die Kinder doch bald alle das zweite Abenteuer von Maximilian dem Milchvampir erleben. Jedoch selbst wenn diese Fortsetzungen tatsächlich nur in unserer Familie bleiben und unser Sohn als Lesestoff bekommt, werden wir daran festhalten als Familie diese kleinen Dinge, die uns glücklich und unser gemeinsames Leben zu etwas besonderen machen fortsetzen. Es gibt im Leben viele Unwichtige Dinge, der Familie stets zu zeigen, wie wichtig es ist füreinander da zu sein und Wünsche sowie Vorlieben der anderen stets zu achten, ist einfach viel wichtiger als alles andere.
Wir danken der Autorin für die Beantwortung unserer Fragen und die Hilfe, den Text und die damit verbundenen Erfahrungen auf den Kern zu bringen. Maximilian – Der Milchvampir von Caroline Reim, erschienen beim Verlag Europa Buch, verdient es, aufmerksam gelesen und genossen zu werden, weil das neue Perspektiven und Wahrnehmungsmöglichkeiten eröffnet.