Heute besprechen wir das Buch Von kleinen und großen Dinosauriern von Sebastian Lehmann, erschienen beim Verlag Europa Buch. Wir präsentieren hier ein Interview mit dem Autor des Buches, um die persönlichen Aspekte und die wichtigsten Erfahrungen zu verdeutlichen, die in diesem Text verdichtet sind. Wir besprechen auch die wichtigsten Themen, die der Autor im Laufe seines Schreibens anspricht und die er mit seinen Leserinnen und Lesern teilen möchte.
Von kleinen und großen Dinosauriern von Sebastian Lehmann, erschienen beim Verlag Europa Buch, ist ein Kinderbuch, das der Autor in Liebe für seinen Sohn Oscar geschrieben hat. In diesem Buch begleitet der Autor die junge Leserin bzw. den jungen Leser durch eine faszinierende Geschichte, die als Erziehung zu Gefühlen dient und die Entwicklung von Empathie und gesundem Erwachsenwerden fördert.
Hier ist das Interview mit dem Autor: Viel Spaß beim Lesen.
Welche Themen und Inhalte werden von Ihnen in dem Buch angesprochen?
Die Themen in dem Buch können so vielfältig sein wie das Leben der Kinder selbst. Es geht um Neugier und Mut, aber auch um Angst und Einsamkeit. Die Bilder geben einen kleinen Ausblick auf die bunte Vielfältigkeit des Alltags und die Themen, die ein Kind auf seinem Weg begleiten.
Ein für mich wichtiger Punkt ist die Andersartigkeit der Dinosaurier. Denn auch wenn jeder von Ihnen für sich einzigartig ist, so treibt uns doch im Inneren oft ähnliches an. Diese Gefühle können etwas ganz einfaches wie Hunger sein, oder so komplex wie Traurigkeit. Aus meiner Sicht ist es die Aufgabe der Großen, den Kleinsten zu zeigen, dass jedes dieser Gefühle seinen Platz und Raum verdient, egal woher, oder von wem es kommt.
Wer sollte dieses Buch unbedingt lesen? Was möchten Sie ihm oder ihr vermitteln?
Mein Sohn liebt es, wenn wir ihm vorlesen und ihn mit Geschichten in andere Welten entführen. Die Ideen, die ersten Geschichten entstanden beim allabendlichen ins Bett bringen – und hierfür sind sie gemacht. Geschichten erweitern den Horizont. Kinder haben die Möglichkeit Dinge zu erleben, die im Alltag unmöglich wären, sie zu hinterfragen, sie fortzuspinnen.
Die Phantasie von Kindern ist etwas Wunderbares. Sie ist unendlich groß. All die Beschränkungen, die wir Erwachsenen durch Erlebtes und Erfahrenes im Kopf haben, existieren bei Kindern noch nicht. Die Bilder der Dinosaurier sind noch keine Geschichten, es sind nur Momentaufnahmen aus dem Leben der Tiere. Sie sollen Neugier wecken und Fragen aufwerfen. Die angerissenen Themen reichen vom Alltäglichen bis zu den essentiellen Grundlagen des Lebens. So kann jede einzelne ein Ankerpunkt sein, um welchen immer wieder neue Geschichten gesponnen werden.
Was war Ihr Ziel beim Schreiben dieses Buches?
Ich muss zugeben, dass ich ursprünglich nie eine Veröffentlichung im Sinn hatte. Ich saß zuhause fest in Corona-Quarantäne – zu Anfang der Pandemie wusste noch niemand, wie sich eine solche Infektion auf Kleinkinder auswirken würde. Somit isolierte ich mich nicht nur von der Außenwelt, sondern auch von meiner Frau und meinem kleinen Sohn. Ich saß also in meinem Zimmer fest und vor der Tür tobte das Leben, in dem ich nicht helfen konnte. Ich wollte etwas beitragen, etwas schaffen, über dass sich mein Kleiner freuen würde. Ich setzte mich an den Schreibtisch und fing an zeichnerisch zu experimentieren. Die Gestalt der ersten Dinosaurier kristallisierte sich heraus. Mein Großvater hatte mir vor vielen Jahren das Malen mit Aquarell beigebracht – die Gelegenheit, nach vielen Jahren wieder einen Pinsel in die Hand zu nehmen. Die ersten Dinos – der Brachiosaurus und der Triceratops – hängen immer noch an der Wand über Oskars Bett. Mit den Texten wollte ich den Tieren und Situationen einen Charakter geben. Als ich eine ganze Mappe mit Bildern und Texten in der Hand hielt, kam mir der Gedanke einer möglichen Veröffentlichung.
Wie haben Ihr Freundeskreis, Ihre Bekannte oder Ihre Familie auf die Buchsveröffentlichung reagiert?
Auf die Nachricht, ein Kinderbuch veröffentlichen zu wollen, reagierten die meisten sehr positiv und eher überrascht. Mein Beruf lässt naturgemäß wenig Zeit für Projekte am Wegesrand, insbesondere wenn qualitative Zeit mit der Familie eine große Priorität einnimmt. Über die Pandemie hatte sich mir diese Gelegenheit aufgetan und ich bin glücklich meinen Horizont erweitert zu haben, wohin auch immer diese Reise gehen wird.
Stehen schon neue Projekte an?
Ich habe viele lose und einige konkretere Ideen im Hinterkopf. „Von Kleinen und Großen Dinosauriern“ war eigentlich eine Studie zur Annäherung an die verschiedenen Dinosaurier über das Medium Aquarell, um meinem Sohn in der Coronazeit eine Freude zu bereiten. Die Aufbereitung erfolgte nie mit dem Ziel eine zusammenhängende Geschichte zu erzählen, sondern jedem der Tiere einen eigenen Charakter zu geben. So wie ich mir wünsche, dass Kinder mit den Bildern ihre eigenen Geschichten entwickeln, gibt es bei uns zuhause schon viele Abenteuer rund um den blauen Langhalsdino und seine Freunde, welche in immer wieder neuen Varianten weitergesponnen werden.
Wir danken dem Autor für die Beantwortung unserer Fragen und die Hilfe, den Text und die damit verbundenen Erfahrungen auf den Kern zu bringen. Von kleinen und großen Dinosauriern von Sebastian Lehmann, erschienen beim Verlag Europa Buch, verdient es, aufmerksam gelesen zu werden, weil das Buch neue Perspektiven und Wahrnehmungsmöglichkeiten eröffnet.