Heute besprechen wir das Buch Homo sapiens zwischen Drama und Aufbruch von Kay Petersen, erschienen beim Verlag Europa Buch. Wir präsentieren hier ein Interview mit dem Autor des Buches, um die persönlichen Aspekte und die wichtigsten Erfahrungen zu verdeutlichen, die in diesem Text verdichtet sind. Wir besprechen auch die wichtigsten Themen, die der Autor im Laufe seines Schreibens anspricht und die er mit seinen Leserinnen und Lesern teilen möchte.
Homo sapiens zwischen Drama und Aufbruch von Kay Petersen, erschienen beim Verlag Europa Buch, ist eine fesselnde historische Rekonstruktion von Momenten der Unterdrückung und Bewegungen der Rebellion und Wiedergeburt. In der Geschichte des Sapiens kann man Dramen in den Epochen der Antike und des Abendlandes ausmachen, die viele betreffen. Dazwischen gab es immer wieder Aufbruch. Dramen durch Eroberung folgte religiöser Despotismus, Sklavenhaltung in kolonialen Zeiten, Dramen durch Umsetzung von Ideologien. Übergriffe an Menschen und in alte Kulturen entspricht zunehmend der Eingriff in die Natur durch ihre Ausbeutung. Verbrennung fossiler Energieträger hat als Folge gehäuft extreme Wetterlagen. Dies wirft die Frage auf, ob wir uns aus selbst geschaffenen Zwängen (Wachstum) befreien, unser Verhalten in Zukunft kontrollieren und korrigieren können oder in Romantik flüchten.
Hier ist das Interview mit dem Autor: Viel Spaß beim Lesen.
- Welche Themen und Inhalte werden von Ihnen in dem Buch angesprochen?
Die Menschheitsgeschichte ist geprägt von Dramen. Da sich kein Königsdrama anbot – wie in der Antike -, habe ich Geschichtsdramen genommen, in die meistens sehr viele Menschen verwickelt sind. Hervorstechend ist immer wieder Sklaverei von weltlichen Despoten (in Antike und Neuzeit), aber auch Unterdrückung durch geistliche (Stellvertreter Gottes). Daher wurden Befreiungs-Bewegungen (Erhebungen) und deren Befreier thematisiert. Die richteten sich gegen Weltreiche (also imperiale Mächte), Kolonialherren und Industrielle.
Menschheitsgeschichte hat aber auch etwas mit Kultivierten, Wissenschaftlern und Visionären zu tun. Das macht klar, dass Epochen sich auf idealistischem Geist gründen, illusionär verlaufen und in einem realistischen Geist und Stil enden.
Der Klimawandel ist aus der industriellen Revolution entstanden. Er wird zur größten Herausforderung und zur Tragödie der Menschheit werden. Es geht also auch um tragisches Bewusstsein (ein Verständnis, das es schon in der Antike gab), das man noch nicht erreicht hat, sonst würden wir stärkere Rettungs-Maßnahmen ergreifen und eine Abkehr vom reinen Wirtschaftswachstum erwägen.
- Wer sollte dieses Buch unbedingt lesen? Was möchten Sie ihm oder ihr vermitteln?
Lesen sollte dieses Buch der historisch und am Menschen interessierte jüngere oder ältere Mensch, denn der ist betroffen von der Geschichte allgemein und dem Klimawandel im Besonderen, der immer mehr zur Katastrophe wird.
Vermitteln möchte ich, dass unser Lebensstil sich ändern muss, dass Verzicht nicht blöd, sondern klug ist. Die Wachstums-Spirale kann sich nicht ewig fortsetzen.
- Was war Ihr Ziel beim Schreiben dieses Buches?
Zunächst wollte ich wissen, ob man Geschichte erklären kann. Entwicklungen sind reiner Zufall, behauptet ein Historiker der Gegenwart (Yuval N. Harari).
Er wirft auch die Möglichkeit einer globalen Regierung (eine Welt-Regierung) auf. In dem Sinne wird für mich deutlich, dass Nationalstaaten notwendig sind, Nationalismus – genauso wie Rassismus – aber verheerend die Geschichte prägte
Unterdrückung (Despotismus) erfordert Befreier, deswegen waren Menschen wie Spartacus, Simon Bolivar, Wilhelm Tell oder Mahatma Gandhi wichtig. Aber auch Menschen wie Friedrich Engels, teilweise Karl Marx und deren revolutionäre Bewegung, die von der französischen Revolution ausging.
Dass Revolution in Terror mündete, hat illusionistische Tendenzen, setzte aber letzten Endes auch den republikanischen Staat und die bürgerliche Gesellschaft durch.
(Der Realismus eines Gorbatschow, dass der Sozialismus gescheitert war, gewann die Oberhand, auch wenn er die Umgestaltung (Perestroika) nicht umsetzen konnte. Alte Machtverhältnisse durch den heutigen Krieg wieder herstellen wird auch scheitern.)
Ziel war im Zusammenhang mit Revolutionen den Zusammenhang aufzuzeigen,
dass Bewegungen den Grundformen Idealismus, Illusionismus und Realismus unterliegen und in diesen Epochen verlaufen.
Letztlich gilt also für die technische Epoche, unser Zeitalter, dass die illusionistische Tendenz eines unbegrenzt steigenden Wohlstands und Fortschritts uns – realistisch betrachtet – in eine neue Katastrophe befördert.
Zwischen den Dramen der Geschichte musste und muss ein neuer Aufbruch erfolgen. Den müssen wir heute gestalten, das ist das Ziel.
- Wie haben Ihr Freundeskreis, Ihre Bekannte oder Ihre Familie auf die Buchveröffentlichung reagiert?
Natürlich wünschen Freunde mir alle Erfolg, aber die wenigsten wollen sich mit der ganzen Thematik der Geschichte – von der Vorgeschichte bis heute – und dem Klimawandel auseinandersetzen.
- Stehen schon neue Projekte an?
Ich habe eine Zusammenfassung unter dem Titel „Die Welt mit und ohne uns“ geschrieben. Der Umfang des Inhalts von „Homo sapiens zwischen Drama und Aufbruch“ ist auf ein Drittel reduziert, kommt mit wenig Personen zur Darstellung aus und ist zeitlich noch genauer strukturiert.
Außerdem habe ich auf 160 Seiten in „Die Erkundung der Welt“, meine Erzählungen von Reisen in und am Rande von Europa zusammengefasst, die über eine Zeit von fast 30 Jahren bis 2000 sich ergaben.
Wir danken dem Autor für die Beantwortung unserer Fragen und die Hilfe, den Text und die damit verbundenen Erfahrungen auf den Kern zu bringen. Homo sapiens zwischen Drama und Aufbruch von Kay Petersen, erschienen beim Verlag Europa Buch, verdient es, aufmerksam gelesen zu werden, weil das neue Perspektiven und Wahrnehmungsmöglichkeiten eröffnet.