Heute besprechen wir das Buch Sterben ist keine Option von Britta Dalesch, erschienen beim Verlag Europa Buch. Wir präsentieren hier ein Interview mit der Autorin des Buches, um die persönlichen Aspekte und die wichtigsten Erfahrungen zu verdeutlichen, die in diesem Text verdichtet sind. Wir besprechen auch die wichtigsten Themen, die die Autorin im Laufe ihres Schreibens anspricht und die sie mit ihren Leserinnen und Lesern teilen möchte.
Sterben ist keine Option von Britta Dalesch, erschienen beim Verlag Europa Buch, ist ein mutiges Zeugnis der Liebe zum Leben und zur Familie und lehrt, dass es immer eine Chance gibt, die Schwierigkeiten, die das Leben für uns bereithält, zu überwinden. Oft passieren im Leben unerwartete Dinge die unser Leben, und somit auch unsere Gewohnheiten ändern. In diesem Buch wird die bewundernswerte Erzählung einer Mutter und Lehrerin, die gegen Brustkrebs kämpfen muss, berichtet. Wie in ihr Tagebuch notiert, finden sich hier die verschiedenen Etappen ihres Weges wieder: Von der Entdeckung des Tumors, bis hin zum Heilungsprozess. Dieses Buch steuert uns durch Brittas Erfahrung, welche mit ihren Höhen und Tiefen gründlich und präzis beschrieben wird. Und auch wenn der Weg sich voller Schwierigkeiten zeigt, ist Sterben keine Option.
Hier ist das Interview mit der Autorin: viel Spaß beim Lesen!
Welche Themen und Inhalte werden von Ihnen in dem Buch angesprochen?
In meinem Buch geht es um das Thema Brustkrebs. Ich lasse die Leserinnen und Leser autobiographisch an meiner eigenen Erkrankung teilhaben. Wir durchlaufen die einzelnen Stationen meiner Erlebnisse. Neben meinem Erfahrungsbericht versuche ich ferner nützliche Tipps transparent weiter zu geben. Dies können positive Tipps im zwischenmenschlichen Umgang mit der Familie, Freunden und besonders dem eigenen Kind sein oder auch Antworten auf die Frage „Was bedeuten die Buchstaben und Zahlen auf meiner Krebsdiagnose?“. Des Weiteren versuche ich Tipps zum Umgang mit Nebenwirkungen zu benennen. Was hat mir geholfen oder auch Dinge, welche ich rückblickend lieber anders gemacht hätte. Ich berichte auch über meine Erfahrungen zweier Chemos in einem Onkologischen Zentrum in Dänemark und nehme die Leserinnen und Leser mit auf einen kleinen Ausschnitt in das dänische Gesundheitssystem.
Wer sollte dieses Buch unbedingt lesen? Was möchten Sie ihm oder ihr vermitteln?
Mein Buch richtet sich an alle Menschen, welche sich mit dem Thema Brustkrebs in der Vergangenheit auseinandersetzen mussten, dies im Moment durchleben oder noch einen Weg vor sich haben. Damit sind in erster Linie die betroffenen Frauen angesprochen. Jedoch haben meinen Erfahrungen gezeigt, dass nicht nur die einzelne Person an „Krebs“ leidet, sondern die gesamte Familie und auch die Freunde betroffen sind. Es ist ein großer Einschnitt in das Leben aller Beteiligter und es wird auch alle Beteiligten verändern. Ich hoffe daher, dass nicht nur betroffene Frauen zu meinem Buch greifen.
Der Umgang mit Krebs ist so unterschiedlich, wie die Menschen unterschiedlich sind. Mir haben jedoch einige Dinge während dieser Zeit besonders geholfen und dies versuche ich zu vermitteln. Mir war es immer wichtig viele Fragen zu stellen und trotz all der Fremdbestimmung klar zu sagen was ich möchte und brauche und womit ich mich unwohl fühle. Ferner hat es mir immer geholfen positiv zu bleiben – „Sterben ist keine Option“. Mir ist natürlich bewusst, dass es faktisch sehr wohl eine Option gewesen ist, jedoch an das Gute zu glauben, den blauen Himmel zu sehen und daraus Kraft zu schöpfen oder meinen Sohn beim Schlafen anzuschauen und an eine gemeinsame Zukunft zu glauben hat mir unglaublich viel Kraft gegeben. Jede Leserin und jeder Leser sollten ihren oder seinen „blauen Himmel“ finden. Den Anker, welcher Kraft gibt und hilft positiv zu bleiben.
Was war Ihr Ziel beim Schreiben dieses Buches?
Am Anfang des Schreibens war ich mir noch gar nicht bewusst, dass ich dieses Werk auch gern mit anderen teilen möchte. Nach meiner Krebsdiagnose war mein Kopf einfach „voll“ mit so vielen Fragen, Informationen, Ratschlägen, Sorgen und Ängsten. Die Gedanken drehten sich und ich hatte Angst wichtige Dinge zu vergessen. Ferner kam ich nicht zur Ruhe. Ich konnte kaum einschlafen und die Angst womöglich sterben zu können und meinen Sohn und Mann allein lassen zu müssen tat mir körperlich weh.
Daher habe ich angefangen zu schreiben. Es beruhigte mich. Alle wichtigen Informationen waren nun aufgeschrieben und konnten nicht vergessen werden. Auch der Druck im Bauch ließ nach. Während meiner Krebstherapie kam es auch immer wieder zu skurrilen oder komischen Situationen. Ich dachte mir zusehends, dass all dies auch für andere Menschen hilfreich sein könnte. Also entschied ich ein Buch aus meinen Gedanken zu formen. So wurde es immer mehr und meine Erzählungen enden Weihnachten 2019 – also fast nach einem Jahr Krebskampf.
Wie würden Sie Ihren Schreibstil beschreiben und auf welche literarischen Modelle beziehen Sie sich?
Meinen Schreibstil ist umgangssprachlich, ehrlich, authentisch und nah dran an meinem Leben.
Wie war Ihre Verlagserfahrung mit Europa Buch? Schreiben Sie derzeit an einem neuen Buch?
Meine bisherigen Verlagserfahrungen würde ich als durchweg positiv beschreiben. Ich bin herzlich und immer gut informiert aufgenommen worden. So fühlte ich mich gut durch die jeweiligen Stationen der Zusammenarbeit geleitet. Für meine Fragen hatte ich immer einen professionellen und kompetenten Ansprechpartner.
Ich schreibe zurzeit tatsächlich an einem neuen Buch. Es wird eine Fortsetzung des Buches „Sterben ist keine Option“ sein. Die Leserinnen und Leser dürfen mich auch auf meinem weiteren Weg begleiten. Hierbei geht es besonders um meinen oder auch unseren Weg zurück ins „normale“ Leben zurück. Der Körper sowie die Seele haben sich verändert und müssen heilen. Auch der Schritt zurück ins berufliche Leben wird thematisiert.
Zusätzlich musste ich erfahren, dass das Sterben eben doch eine Option einer Krebserkrankung bedeuten kann. Ich lernte auf meinen Rehas zwei tolle Frauen kennen, welche ebenfalls gegen den Brustkrebs kämpften. Eine von ihnen, ich benenne sie am Ende des ersten Buches und beschreibe Kalkablagerungen, hatte kurz darauf ein Rezidiv – der Krebs war wieder da. Es musste eine Brust abgenommen und wiederaufgebaut werden.
Bei der zweiten Freundin verblieben einzelne Brustkrebszellen im Körper und bildeten Tumore im Hirnwasser. Vier Monate später verstarb sie.
Meine eigene Krebserkrankung liegt nun 3 Jahre zurück, aber das Kapitel ist nun erst langsam abgeschlossen.
Ich würde mich natürlich sehr über eine weitere Chance einer Veröffentlichung freuen.
Wir danken der Autorin für die Beantwortung unserer Fragen und die Hilfe, den Text und die damit verbundenen Erfahrungen auf den Kern zu bringen. Sterben ist keine Option von Britta Dalesch, erschienen beim Verlag Europa Buch, verdient es, aufmerksam gelesen und genossen zu werden, weil das neue Perspektiven und Wahrnehmungsmöglichkeiten eröffnet.