Heute besprechen wir das Buch Calle Öhrchen – Geheimagent von Ana Voogd, erschienen beim Verlag Europa Buch. Wir präsentieren hier ein Interview mit der Autorin des Buches, um die persönlichen Aspekte und die wichtigsten Erfahrungen zu verdeutlichen, die in diesem Text verdichtet sind. Wir besprechen auch die wichtigsten Themen, die die Autorin im Laufe ihres Schreibens anspricht und die sie mit ihren Leserinnen und Lesern teilen möchte.
Calle Öhrchen – Geheimagent von Ana Voogd, erschienen beim Verlag Europa Buch, ist kein gewöhnlicher Stoffhase. Seine Ohren baumeln fast bis zum Boden. Er wohnt mit seinen Menschen im beschaulichen Münster. Natürlich weiß er, dass dort noch ein anderer Hase lebt, aber das ist ihm völlig schnuppe. Dank seiner überlangen Öhrchen – die ihm zu allerlei Fertigkeiten verhelfen – gilt er als bester Geheimagent Westfalens. Und weil kein Geheimagent auf der ganzen Welt alleine ermittelt, hat Calle jede Menge Komplizen. Paul Popilein, Bertil Bentheimer & Ferkelchen Frech, um nur die Wichtigsten zu nennen. Alle zusammen wohnen sie im Hotel Prinz, das Pauls Eltern gehört. Eines Tages verschwindet die Plüschente Pila und Calle lässt nichts unversucht, diese ihrer kleinen Besitzerin Emmy wiederzubeschaffen. Eine spannende Reise durch Münster bei Nacht, ein Unfall, ein kaputtes Fahrrad, eine zerrissene Jeans, ein blutendes Knie und vieles mehr ereignet sich bei ihrem Geheimauftrag. Calle – unser Erzähler – behält dabei stets seinen eigensinnigen Humor sowie seine brillanten Einfälle. Aber das ist noch nicht alles: Die Geschichte endet mit einem mysteriösen Vorfall, den unser Held samt seinem Agenten-Team im nächsten Buch aufklären muss.
Hier ist das Interview mit der Autorin: viel Spaß beim Lesen!
Welche Themen und Inhalte werden von Ihnen in dem Buch angesprochen?
Es geht um unseren Protagonisten Calle Öhrchen, der zwar ein Stoffhase ist, aber wie ein Mensch „agieren“ kann. Das weiß aber nur Paul, sein Besitzer. Erwachsene wissen das nicht – für sie ist er bloß ein Stoffhase mit besonders langen Ohren. Gemeinsam mit den beiden Plüschschweinchen Bertil Bentheimer und Ferkelchen Frech lösen sie ihren ersten Fall Entenjagd im Hotel Prinz, wo sie bei Pauls Eltern wohnen. Als Agententeam versuchen sie, eine verlorene Kuschelente wiederzufinden. Unterwegs erleben sie eine Menge Abenteuer, erfahren Freundschaft, Hilfe und Zusammenhalt. Einiges geht aber auch gewaltig schief. Das gehört im Leben dazu. Schauplatz des Ganzen ist die historische Stadt Münster in Westfalen.
Wer sollte dieses Buch unbedingt lesen? Was möchten Sie ihm oder ihr vermitteln?
Generell alle Kinder zwischen 6 und 12 Jahren, die Bücher mögen, gerne lesen und Gefallen an halb-fiktiven, leicht verrückten Geschichten haben. Vielleicht muss man bei 6–8-Jährigen noch vorlesen oder beim Lesen helfen. Grundsätzlich kann man die Geschichte aber auch Vorschulkindern vorlesen, wenn man manche Begriffe erklärt oder ersetzt. Der Hase Calle, der immer sagen darf, was er will, berührt die Menschen unabhängig vom Alter. Mir war es wichtig, die Kids als Leser*innen ernst zu nehmen. Es gibt in diesem Buch keinen erhobenen Zeigefinger, sondern die Hauptfiguren finden ihren ganz eigenen Weg, den ein oder anderen „Schlamassel“ selbst zu lösen.
Was war Ihr Ziel beim Schreiben dieses Buches?
Mich hat die Figur Calle Öhrchen einfach fasziniert. Ich war mir von Anfang an sicher, dass das ein wirklich witziger, aufgeweckter und frecher Charakter ist. Das gefiel mir besonders gut. Irgendwann hat meine Familie gesagt, ich solle die Geschichte endlich aufschreiben. Durch die Pandemie und den Lockdown war dann hinreichend Zeit dafür. Während des Schreibens, haben sich die einzelnen Kapitel wie von selbst an einander gereiht. Das Besondere an der Story ist vielleicht, dass ich selbst einmal eine Stoffente in einem Hotel verloren habe – diese wurde leider niemals wiedergefunden. Anders als in meinem Buch.
Wie haben Ihr Freundeskreis, Ihre Bekannten oder Ihre Familie auf die Buchveröffentlichung reagiert?
Bis zu einem bestimmten Zeitpunkt wusste es nur der engste Kreis. Ich finde es immer problematisch, etwas groß anzukündigen, bevor das Ergebnis auf dem Tisch liegt. Mein direktes Umfeld hat mich motiviert und war stolz, dass ich das Projekt beendet habe. Nicht reden – einfach machen! Zu Weihnachten konnte ich dem ein oder anderen überraschtem Gesicht ein Buch unter den Baum legen. Das war ein schönes Gefühl.
Stehen schon neue Projekte an?
Weil mir das Schreiben an sich so viel Spaß bereitet hat, habe ich Band II direkt in die Tat umgesetzt. Die Ideen und Handlungen hierfür kamen mir während des Erzählens von alleine. Der zweite Band der Calle Öhrchen – Reihe heißt Das Findel. Dieser knüpft nahtlos an das Ende der ersten Geschichte an. Inhaltlich geht es nicht nur um einen geheimnisvollen Fund, sondern auch um Freundschaft, Pubertät, die erste Liebe, Eifersucht und um Sterblichkeit. Das alles aber mit Calles Worten mal lustig, mal traurig und vor allem kindgerecht aufbereitet. Das macht die Handlung schlussendlich so leichtfüßig.
Zudem habe ich begonnen, einen Krimi zu schreiben. Er spielt in einem kleinen ostdeutschen Dorf am See, wo unser Sommerdomizil liegt. Die Lehrerin Caroline Becker erbt die Datsche ihrer Oma und fängt nach dem Tod ihrer Tochter und der Trennung von ihrem Mann in dem verschlafenen Örtchen ein neues Leben an. Bis sie feststellt, dass Oma ihr mehr hinterlassen hat als nur das renovierungsbedürftige Häuschen. Erwachsene Figuren zu erfinden und in sie hinein zu schlüpfen, bereitet mir ebenso viel Freude wie Calle Öhrchen und seinen Komplizen Leben einzuhauchen.
Wir danken der Autorin für die Beantwortung unserer Fragen und die Hilfe, den Text und die damit verbundenen Erfahrungen auf den Kern zu bringen. Calle Öhrchen – Geheimagent von Ana Voogd, erschienen beim Verlag Europa Buch, verdient es, aufmerksam gelesen und genossen zu werden, weil das neue Perspektiven und Wahrnehmungsmöglichkeiten eröffnet.