Heute besprechen wir das Buch SINNTHESEN von Paul Mommertz, erschienen beim Verlag Europa Buch. Wir präsentieren hier ein Interview mit dem Autor des Buches, um die literarischen Aspekte und die wichtigsten Erfahrungen zu verdeutlichen, die in diesem Text verdichtet sind. Wir besprechen auch die wichtigsten Themen, die der Autor im Laufe seines Schreibens anspricht und die er mit seinen Leserinnen und Lesern teilen möchte.
SINNTHESEN von Paul Mommertz, erschienen beim Verlag Europa Buch, drückt aphoristische Thesen zur kritischen Diskussion um das Thema Religion, unpastoral, provokant, aber sachgerecht und fair aus und kommt dabei jeweils direkt zum Punkt.
Er fesselt durch überzeugende Klarstellungen, neue Argumente und bereichernde Einsichten – für Gläubige, Skeptiker und Sinnsuchende ein inspirierendes Geschenk!
Welche Themen bestimmen Ihre Thesen?
Das Thema ist Religion. Ich spreche davon nicht von oben her, von Lehre und Dogma, Kirchenjahr- und Liturgie-Agenda, wie die meisten Predigten, sondern einerseits von meinen eigenen religiösen Erfahrungen her, die mich enorm bereichert haben, andererseits von den kritischen Fragen der Menschen aus, wie ich sie im privaten, beruflichen und öffentlichen Umfeld erlebe. Das sind Fragen nach Glaube und Wissenschaft, Geist und Materie, Schöpfung und Evolution, Mystik und Dogmatik, Kirche und Welt, Bibel und Historie, Kleriker und Laien und anderes mehr. Ich plädiere dabei für eine Versöhnung des überschätzten Wissens mit dem unterschätzten Glauben, für die Erkenntniskraft der religiösen Intuition neben der Reflektion und für eine kirchensolidarische Form der Kritik.
Warum und wie haben Sie sich entschlossen, das Thema der Glaube, des Skeptizismus und der Religion anzugehen?
Ich möchte zeigen, dass Religion gern missvertanden wird, dass recht verstandene Religion nicht dasselbe ist wie Moral, dass sie nicht autoritär, anmassend, exklusiv sein muss, sondern tolerant ist, offen, weitherzig, einladend, umarmend, auch nicht verdüsternd und belastend, sondern aufhellend und erleichternd, dabei nicht egozentrisch, sondern immer soziozentrisch, auf die Mitmenschen gerichtet – alles in allem einfach bereichernd, befreiend und beglückend.
Was möchten Sie den Leserinnen und Lesern vermitteln?
Ich möchte vermitteln, dass wer glaubt nicht verliert, sondern gewinnt: Wahre Religion macht nicht naiv, sondern klug, nicht irrational, sondern spirituell, nicht ärmer an Lebensfülle, sondern reicher, sie orientiert nach oben, engagiert nach aussen und optimiert nach innen – sie hilft zu unserem wahren Selbst und damit zu innerem Frieden. Sie gibt dem Leben Sinn. Mehr geht nicht.
Wie würden Sie Ihren Schreibstil beschreiben und auf welche literarischen bzw. philosophischen Modelle beziehen Sie sich?
Ich schreibe in der Tradition religiöser Aphoristiker wie Pascal, Novalis, Benyoez und anderer, die davon ausgehen, dass sich letzte Wahrheiten eher in partiellen Einsichten zeigen als in umfassenden Gedankensystemen wie in der Scholastik. Knappe aphoristische Thesen, die sich gegenseitig ergänzen und stützen bis zur Plausibilität, erlauben bei relativ geringem Textaufwand doch eine Fülle von relevanten Problemen mit einzubeziehen und lassen, ohne zu bevormunden, Raum für eigene Meditation. Sie kommen dabei jeweils direkt und umweglos zur Sache – Konzentration statt Weitschweifigkeit!
Wie war Ihre Verlagserfahrung mit Europa Buch? Planen Sie, weitere Bücher zu schreiben?
Ich habe bisher nur geringe, aber angenehme Erfahrungen mit dem Verlag. Ich habe vier weitere, nicht religiöse Aphorismenbücher geschrieben – SICHTWECHSEL 1,2,3, und 4 – und würde sie gern ebenfalls veröffentlicht sehen. Man kann sie lesen auf meiner Homepage, die auch weitere Daten über meine Vita, meine Arbeit und meine Ansichten enthält: www.paul-mommertz.de – Siehe auch Google und Wikipedia.
Wir danken dem Autor für die Beantwortung unserer Fragen und die Hilfe, den Text und die damit verbundenen Themen auf den Kern zu bringen. SINNTHESEN von Paul Mommertz, erschienen beim Verlag Europa Buch, verdient es, aufmerksam gelesen zu werden, weil es einen gesunden Anstoß zum Nachdenken und zur Reflexion über Fragen gibt, die für unsere Existenz entscheidend sind.