Heute besprechen wir das Buch MUND SPITZ MACHEN GILT NICHT! von Jürgen Meywirth, erschienen beim Verlag Europa Buch. Wir präsentieren hier ein Interview mit dem Autor des Buches, um die literarischen Aspekte und die wichtigsten Erfahrungen zu verdeutlichen, die in diesem Text verdichtet sind. Wir besprechen auch die wichtigsten Themen, die der Autor im Laufe seines Schreibens anspricht und die er mit seinen Leserinnen und Lesern teilen möchte.
MUND SPITZ MACHEN GILT NICHT! von Jürgen Meywirth, erschienen beim Verlag Europa Buch, erzählt die Erfahrungen, die Jürgen Meywirth im alten und romantischen Bergarbeiterdörfchen Wickenrode gesammelt hat. Der Autor ist da aufgewachsen. Hier, fernab vom Großstadttrubel, hat sich ein eigener Lebensstil entwickelt, der jeden Einwohner in seinen Bannkreis zieht. Trotz Studium, Urlaubs- und Geschäftsreisen in ferne Länder hat diese Prägung und die dadurch gemachten Erfahrungen den Autor nie völlig losgelassen, denn auch nach vielen Jahren tanzen noch immer die alten Ortsgeister unvermittelt wieder ins Gedächtnis. Doch ihm ist es gelungen, seine Erfahrungen zu überdenken und daraus Erkenntnisse zu ziehen, um endlich immer wieder nach vorne zu schauen. Diese Vorgehensweise, die Erarbeitung von Erkenntnissen, die auf einer Vielzahl von Lebenserfahrungen beruhen, ist in diesem Buch ausführlich beschrieben und soll ein Spiegel und im Besonderen eine Hilfestellung für alle Rat- und Hilfesuchende sein, die dabei sind, das Geröll auf ihrem eigenen Lebensweg zu beseitigen. Für alle anderen Leser bieten diese wahren Erzählungen einen tiefen Einblick in die Geschichte des Autors, wo es um Kespern, Omas Kleider, Spazierstockrituale, Quatsch ohne Soße, verirrte Schneebälle, Duchenne, eine Insolvenz, Heidis Vogel, ein fast tödliches Cowboyspiel und neben ganz vielen anderen Themen auch um einen ungesühnten Mord geht!
Hier ist das Interview mit dem Autor: Viel Spaß beim Lesen.
Welche Themen bestimmen Ihr Buch?
Oberflächlich betrachtet handelt es sich tatsächlich um biografische Erzählungen mit einem zunächst dörflichen Charakter, es geht um einen der versucht dem Dorf Dung Geruch zu entrinnen. Doch leider gibt es kein Entrinnen, denn überall lauern Schneemassen, die gerade ihren Halt verlieren und oftmals ist man von der herannahenden Lawine völlig überrascht, zurück bleibt dann oftmals nur ein Häufchen Elend.
Um dem zu entrinnen verwende ich das „Ding „ mit den Erkenntnissen, was dem Buch zugleich eine zweite Stoßrichtung verleiht. Dies ist besonders wichtig, weil wir auf diese Weise gleich zwei Zielgruppen ansprechen können. Die im Buch aufgeführten Themen sind zunächst Erzählungen, doch jede dieser Erzählungen behandelt auf seine Weise ein Problem und dies führt dann zu einer, jedem Thema anschließenden, Erkenntnis. Diese Erkenntnis wiederum soll Menschen ansprechen, welche nach Lebensratgebern und Alltagshilfen suchen. Viele dieser Geschichten sind kein Unikum, sondern ereignen sich jeden Tag vielfach aufs Neue. Die Frage ist nur wie geht man damit um! Daher ist im Buch jeweils beschrieben, wie man diesem Teufelskreis entrinnen kann.
Was waren die wichtigsten und bedeutsamsten Erfahrungen, die Sie gemacht haben, und wie haben sie Sie beeinflusst?
Genau diese Erfahrungen sind in dem Buch zusammengefasst. Es gibt tatsächlich nicht wirklich die eine wichtige bedeutsame Erfahrung, es ist die Vielzahl von Lebenserfahrungen, die auch die Würze des Lebens ausmachen. Natürliche gibt es viele süße Erlebnisse, angefangen von der Geburt der eigenen Kinder, der Lebensliebe, bis hin zum erfolgreichen Studienabschluss. Doch es gibt auch einige fade Momente, die sich mit dem Verlust eines geliebten Menschen, Duchenne oder einer Insolvenz beschäftigen. Dann sind da auch noch die bitteren Pillen, die man schlucken muss, wenn man feststellt, dass es den perfekten Mord doch gibt und man ohne notwendige Beweise absolut handlungsunfähig ist.
Doch eine wichtige Erfahrung gibt es tatsächlich, das ist das Ding mit den Erkenntnissen! Sich einfach nicht immer wieder mit dem Satz „Warum ist mir das passiert? Warum…? Warum…?“ im Kreis zu drehen, sondern den Blickwinkel ein wenig zu ändern und zu fragen was würde ich beim nächsten Mal an der Stelle tun, hier würde ich mir wünschen, wenn meine Beispiele für andere zum Vorbild und Hilfestellung würden.
Was möchten Sie den Leserinnen und Lesern vermitteln?
Da sind wir wieder bei dem Punkt oben, mir ist wichtig, dass der Leser weiß, er ist nicht allein mit seinem Kummer und Sorgen, viele Menschen plagen die gleichen Beschwerden. Anhand meiner Erfahrungen und Erkenntnissen soll der Leser lernen seine eigenen Probleme richtig anzupacken, um nicht immer wieder über nicht mehr änderbare Erlebnisse zu sinnieren. Der Leser soll Lösungsmöglichkeiten anwenden um sich am eigenen Haarschopf aus seinen Problemen zu kämpfen und wieder befreit und glücklich nach vorn schauen zu können.
Ja das richtige Genre ist nicht einfach – nicht nur Fiktion sondern ebenfalls Ratgeber und Lebenshilfe sind hier zusammen vereint!!
Wie würden Sie Ihren Schreibstil beschreiben und auf welche literarischen Modelle beziehen Sie sich?
Die Erzählungen sind leicht zu lesen und eröffnen sich dem Leser sehr schnell. Wo immer es ging werden auch regionale Begebenheiten, passende technische Details und historische Hintergrundinformationen eingefügt. Dadurch werden die einzelnen Themen abgerundet und ich werbe auf diese Weise beim Leser für mehr Verständnis zu den Handlungen und Entscheidungen.
Die Erkenntnisse haben natürlich nicht den Anspruch, mit einem psychologischen Fachbuch zu konkurrieren, aber sie beleuchten die Themen doch von einem anderen Blickwinkel, so dass das vermeintlich Offensichtliche in den Hintergrund gerät und ganz andere Aspekte zum Vorschein kommen. Diese sind dann für jeden nachvollziehbar. Das Schöne bei einer Erkenntnis ist, dass fünf Personen die das gleiche erlebt haben, fünf verschiedene Erkenntnisse ziehen können. Denn eine Erkenntnis basiert auf jedem einzelnen Lebenslauf mit seinen unterschiedlichen Glücksmomenten, Erfahrungen und leider auch seinen Narben. Meine Erkenntnisse sollen dem Leser als Bespiel dienen, sein eigenes Leben zu überdenken und das die Seele belastende Geröll in Angriff zu nehmen.
Wir danken dem Autor für die Beantwortung unserer Fragen und die Hilfe, den Text und die damit verbundenen Themen auf den Kern zu bringen. MUND SPITZ MACHEN GILT NICHT! von Jürgen Meywirth, erschienen beim Verlag Europa Buch, verdient es, aufmerksam gelesen zu werden, denn lässt uns die Aussicht auf ein Leben ohne den Stress und die Hektik der modernen Zeit und eine gesunde, einfühlsame Beziehung zur Natur wiederentdecken, um ihre Schönheit wiederzuerlangen.